"Moabit hilft"
fordert langfristige Lösungen am LaGeSo
Dem Aufruf der
Initiative "Moabit hilft" zur Demonstration auf dem Platz
vor dem Roten Rathaus waren am Samstag, den 17. Oktober, weit über
1000 Menschen gefolgt.
Während der vierstündigen Veranstaltung wurden immer wieder
die katastrophalen Zustände vor dem Landesamt für Gesundheit
und Soziales (LaGeSo) angeprangert, in dem sich die Zentrale Aufnahmeeinrichtung
für Asylsuchende befindet. Hier müssen sich neu ankommende
Flüchtlinge registrieren lassen. "Nachweislich warten die
Menschen vom Zeitpunkt des Anstellens für eine Wartenummer zur
Registrierung bis zur Ausgabe der ersten Unterlagen bis zu 57 Tagen."
Allein durch den Einsatz von Hunderten ehrenamtlich arbeitenden Menschen
wird die lebenswichtige und oft lebensrettende Versorgung für der
ca. tausend Flüchtlinge, die täglich kommen, gewährleistet.
Decken und Kleidung für Kinder und Erwachsene, die in Regen und
Kälte schon nachts vor dem Gelände warten oder im Park schlafen
müssen. Essen und Getränke bereitstellen und verteilen, Sozial-
und Beratungstätigkeiten organisieren usw. Offizielle medizinische
Versorgung gibt es hier nicht. Sechs ÄrztInnen, vier Krankenschwestern
und vier Hebammen kümmern sich unbezahlt und selbstorganisiert
um bis zu 200 Menschen täglich. Der Präsident der Ärztekammer
Jonitz: "Durch bürokratische Schikanen und unterlassene medizinische
Versorgung nimmt das LaGeSo den Tod von Menschen in Kauf."
Detaillierte Informationen siehe in der Pressemitteilung
vom 8.10.2015 von moabit-hilft.com/
Seit Monaten sind das Chaos, die Ignoranz, die unterlassene Hilfeleistung
und die Rechtsbrüche der Behörden bekannt erst vor
zwei Tagen wurde eine Zweigstelle in Wilmersdorf für die Flüchtlingsaufnahme
geöffnet.
SprecherInnen des Berliner Flüchtlingsrates, des Berliner Hebammenverbandes,
der Ärztekammer Berlin, von Amnesty International und andere forderten
gemeinsam mit "Moabit hilft" die Senatsverwaltung für
Gesundheit und Soziales auf, die systematische Mißachtung der
Rechte der Flüchtlinge umgehend zu beenden, ihnen die ihnen zustehenden
Leistungen und Krankenversorgung nicht weiter zu verwehren und sie in
anständigen Wohnräumen unterzubringen.
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