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THEMA: Flüchtlingsbewegung
ORT: Burg
ZEIT: 2. April 2009
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv/ 3423 \

Transgenialer Polterabend in Burg

Nico lebt seit 2007 in einer "eingetragenen Lebenspartnerschaft" mit seiner transsexuellen Partnerin Daniela. Seit zwei Jahren wird ihm von der Ausländerbehörde Burg ein Aufenthalttitel und der Umzug zu Daniela nach Berlin verweigert. Mit einer Polonaise durch die Ausländerbehörde demonstrierten am 2. April achtzig Menschen in Burg gegen die rassistische, homo- und transphobe Politik der Behörde und einzelner Angestellter.

Nico P., Flüchtling aus Benin, kam vor 6 Jahren nach Deutschland, um hier Schutz vor politischer Verfolgung zu finden. Er war seitdem gezwungen in Lagern zu leben, war durch die Residenzpflicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und zuletzt im Dezember 2008 von akuter Abschiebung bedroht. Nichtsdestotrotz hat er sich während seiner Zeit in Deutschland immer politisch engagiert und für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen eingesetzt. 2007 heiratete er seine transsexuelle Lebensgefährtin Daniela. Hiermit hat Nico das Recht auf einen Aufenthaltstitel und eine Niederlassungserlaubnis in Berlin. Die Residenzpflicht darf für Nico nicht mehr gelten. Außerdem hätte Nico als Asylsuchender, der seit 2003 in der BRD ist, seit 2006 auch eine Arbeitserlaubnis haben müssen. All dieses verweigert die Ausländerbehörde Burg (Jerichower Land) und wollte Nico gar abschieben. Der Umzug nach Berlin wird Nico verweigert, stattdessen wird er aufgrund von Verstößen gegen die Residenzpflicht systematisch kriminalisiert. Zudem gibt die Ausländerbehörde Hinweise auf transphobe und homophobe Hintergründe ihrer Schikanen gegen Nico.

Der transgeniale Polterabend war ein Ereignis, wie es Burg noch nicht gesehen hat: Bei strahlendem Sonnenschein startete die etwas andere Kundgebung vor der Ausländerbehörde. Neben diversen Redebeiträgen und Grußbotschaften (u.a. zur Situation der Flüchtlinge in Sachsen - Anhalt, Rassismus und Homophobie, Residenzpflicht, Nazistrukturen in Burg, der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh (kein vergeben - kein vergessen!), der Karawane der Flüchtlinge und MigrantInnen und The Voice - wurde getanzt, Party gefeiert.... wartend auf Nicos Sachbearbeiterin Frau Streblow, die doch seine Aufenthaltserlaubnis überreichen sollte. Da diese nicht erschien, wurde sie in der Ausländerbehörde polonaisetanzenderweise mit Konfetti, Luftschlangen und vielen Parolen vergeblich gesucht. (sollte eine unserer Forderungen nach Dauerurlaub schon erfüllt sein?)
nun: wir müssen wohl wiederkommen!
Die anschließende Demo ging durch die Stadt mit Zwischenkundgebung auf dem Markt zum Bahnhof. Schon während der Demo tauchten vereinzelt immer wieder Nazis auf, die sich schließlich am Bahnhof sammelten. "Beschützt" von der Polizei, die es nicht für nötig gehalten hatte, diese abzuführen. sondern uns stattdessen zum Zug eskortierte.
Kommt zur Antifa-Demo am 18.04. nach Burg. Sofortige Aufenthaltserlaubnis für Nico. Gleiche Rechte für alle! - Doro -

 


Fotos: Arantxa Aldunzin Gorriti/Umbruch Bildarchiv

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