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Bildungsstreik - Weg mit dem SchavansinnMehrere tausend Studentinnen
und Schülerinnen demonstrierten zu Beginn des bundesweiten Bildungsstreiks
in Berlin. Insgesamt kamen zwar weniger als in den Vorjahren, dafür
hat sich der Protest jetzt schon im dritten Jahr gut organisiert und als
ernstzunehmender Widerstandspart etabliert. "Wikipedia schreibt
sich auch nicht von alleine", "Mehr Bildungschancen, weniger
Elite", "Schulstreik, weil Schule so nicht bleiben darf",
"ABI 2011 - Hartz 2012" "Vom Bildungsstreik zum Generalstreik"
stand auf Schildern und Transparenten, die protestierende Schülerinnen
und Studentinnen am 9. Juni vom roten Rathaus in Berlin zum Endpunkt vor
die Humboldt Uni trugen. Die Stimmung war blendend wie das Wetter. Zur
solidarischen Begleitung schlugen Köche vor ihrer Gaststätte
mit Kellen auf Töpfe, Bauarbeiter tanzten zur Demomusik auf dem Dach
ihres Neubaus und ab und zu streckte sich eine Faust von Passantinnen
solidarisch in die Höhe. Vor der John Lennon Schule in Berlin Mitte
eine Kundgebung und noch eine am Endpunkt der Demo. Plötzlich stürmten
200 Teilnehmer in eine Seitenstraße und blockierten ein paar Hundert
Meter weiter eine Kreuzung. Die um Kontrolle bemühte Polizei hetzte
hinterher. " Wir wollen noch außerhalb des normalen Demotrotts
etwas Bewegung und Aufmerksamkeit erzeugen." berichtet ein Studentenpärchen.
Für die Hälfe der Aktivisten ging es dann im run noch bis zum
Axelspringer Haus. Etwas überhitzt unterband die Polizei mit einem
Kessel und Personalienfeststellung weitere spontane Überraschungen
sportlicher Studentinnen.. (weiter im Bericht: siehe unten) |
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Aktueller Hintergrund Zwar soll künftig mehr Geld, 2 Millarden für die Bildung vom Bund an die Länder fließen, aber nach Einschätzung der Studentinnen wird das vor allem von CDU- geführten Länderchefs wieder weggekürzt. Zum Entsetzen der Studierenden wurden aktuell von der sächsischen Landesregierung Einsparungen von 20 Prozent für Mensaessen und das BAföG angekündigt. Laut European University Association (EUA) mit 850 Mitgliedern aus 46 Ländern der größte Verband europäischer Hochschulen haben Lettland, Italien, Irland, Großbritannien, Estland, Litauen und Rumänien bereits harte Einschnitte für die Hochschulen beschlossen. Mit 48 Prozent Streichung der Ausgaben schon im letzten Jahr und für dieses Jahr geplanten 18 Prozent nimmt Lettland eine Spitzenposition ein. Nur Frankreich mit 30 Milliarden und Deutschland mit 2 Millarden Euro legen etwas dazu. Im europäischen Mittelfeld liegen die Kürzungen im Bereich von 5 % bis 10%. Die nordischen Länder Finnland, Schweden und Dänemark beginnen mit der Einführung von Studiengebühren, bisher ein gesellschaftliches Tabu. "Der Bologna-Prozess, der eigentlich verstärkte Mobilität und Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen bringen sollte, wird von der EU für die Ziele der Lissabon - Strategie instrumentalisiert", behaupten österreichische und französische Aktivisten. Diese sieht vor, das die EU ab 2010 zum wettbewerbfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt werden soll. Wirtschaftlicher Druck auf die Unis, Anpassung der Lehre an die Wirtschaft und soziale Selektion sehen Studentinnen als Folge. "Wir wollen klar machen, dass es ein anderes Europa gibt, dass sich diesen Veränderungen entgegenstellt und von anderen Werten motiviert ist." - MvH - |
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