vorher       @           UMBRUCH - Bildarchiv folgendes Ereignis
Startseite - Überblick über das Bildarchiv - Suche im Archiv
THEMA: Flüchtlinge
ORT: Berlin
ZEIT: 9. Juli 2016
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv/ 3423 \

Vereint gegen Abschiebung

400 Schüler*innen, Studierende und afrikanische Geflüchtete protestierten am Samstag den 9. Juli in Berlin gegen die sudanesische Militärdiktatur, die EU-Khartum-Erklärung und gegen Abschiebungen. Bei eher herbstlichen Wetter versammelten sie sich um 13 Uhr zu einer Demonstration am Potsdamer Platz. Aus Hannover waren rund 100 Flüchtlinge mit Bussen angereist. Mehr als zwei Jahre hatten viele von ihnen dort ein Protestcamp aufrecht erhalten. Am 27. April wurde das Camp von der Polizei geräumt. Zu der Demonstration hatte das bundesweite Bündnis "Jugend gegen Rassismus" aufgerufen, das auch regelmäßig Schulstreiks organisiert.

Gegen 14 Uhr setzte sich der Demozug in Bewegung in Richtung Philharmonie, um über die Tiergarten- und Klingelhöferstraße vorbei an Botschaften, Ländervertretungen und der CDU - Zentrale in Richtung Wittenbergplatz zu laufen. Die Spitze bildeten die betroffenen Refugees. Sie forderten lautstark, Kriege und Unterdrückung in ihrer Heimat zu beenden, und prangerten die Zusammenarbeit der Bundesregierung mit den dortigen Despoten an.

Bundesregierung will Abschiebung erleichtern
Im Sudan ist seit 1989 mit Umar al-Baschir ein fundamentalistischer Islamist an der Macht. 2012 hatte der internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen ihn wegen des Völkermordes von Darfur ausgestellt, den ersten gegen einen amtierenden Staatschef überhaupt. Der Haftbefehl wurde jedoch wegen fehlender Aussicht auf Erfolg zwei Jahre später eingestellt.
Aktuell dürfen keine Menschen in den Sudan abgeschoben werden. Allerdings verhandelt die Bundesregierung mit dem Land, um Abschiebungen zu erleichtern. Dies ist Gegenstand der Khartum-Erklärung. Kommerzielle Fluchthelfer sollen gestärkt und die Grenzsicherung der Herkunfts- und Transitländer verbessert werden. Ähnlich sieht es in Staaten wie Eritrea oder dem zerfallenen Somalia aus. Geflüchtete sollen also weiter abgewehrt werden, während die Fluchtursachen bestehen bleiben.

Vom Wittenbergplatz aus ging es weiter an der Gedächtniskirche vorbei über den Ku'damm bis zur sudanesischen Botschaft an der Ecke Nestorstraße. Hier wurde die Abschlusskundgebung gehalten. Die TeilnehmerInnen waren fast sieben Kilometer durch die belebte Berliner Innenstadt gelaufen und konnten viele Menschen mit ihrem Protest erreichen. Zwischenfälle gab es keine. Nur am Auftaktort wurde ein Jugendlicher von der Polizei vorübergehend festgenommen, weil er einen Aufnäher mit der Aufschrift "FCK CPS" getragen haben soll. - Matthias Jacoby -

 



Fotos: Matthias Jacoby
weitere 12 Fotos : Fotoserie im Flash-FormatWeiter

Für alle, die kein Flash öffnen können, hier die Bilder als Diaserie (html-Version)


Weitere Informationen:

UMBRUCH - Bildarchiv | Startseite | Überblick über das Bildarchiv | Themenbereiche | Events | Suche im Archiv | antirassistisches Videofenster | Videos |
UMBRUCH Bildarchiv
Lausitzer Straße 10
Aufgang B
D - 10999 Berlin

Tel: 030 - 612 30 37
Datenschutzerklärung
post@umbruch-bildarchiv.de
http://www.umbruch-bildarchiv.de
Öffnungszeiten:
Mo - Fr 11-17 Uhr
Verkehrsanbindungen:
[U] Görlitzer Bahnhof
[BUS] 129