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THEMA: Antifaschismus
ORT: Berlin
ZEIT: 25. November 2006
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 4141 \
 

Silvio Meier Gedenken 2006

Am 21. November 2006 jährte sich zum vierzehnten Mal der Todestag von Silvio Meier. Im U-Bahnhof Samariterstraße in Berlin-Friedrichshain trafen er und zwei Freunde auf eine Gruppe von rechtsextremen Jugendlichen. Einer von ihnen trug einen "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein"-Aufnäher. Silvio und seine Freunde stellten ihn zur Rede und nahmen ihm den Aufnäher ab. Bei einer erneuten Begegnung mit den Neonazis zogen diese Messer und stachen auf Silvio und seine Freunde ein; er starb kurze Zeit später, zwei seiner Begleiter wurden schwer verletzt. Seitdem findet in Friedrichshain jedes Jahr eine antifaschistische Demonstration zur Erinnerung an ihn statt. Mike nahm für Umbruch an der diesjährigen Mahnwache und Demonstration für Silvio teil. Weiter unten seine Fotos und sein Bericht.



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Foto Silvio Meier: Kat Friedrich
alle anderen Fotos: Mike/Umbruch Bildarchiv
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Am 21. November 2006 jährte sich zum 14. Male der Todestag des Antifaschisten Silvio Meier.
Aus diesem Anlass fand im U-Bahnhof Samariterstraße eine Mahnwache mit über 100 Personen statt. Den Vorabend des Gedenken nutzten bislang unbekannte Täter zur wiederholten Entwendung der Gedenktafel. Sie hinterließen einen gesprühten Spruch: "Wo ist Silvio?"
Zahlreiche Blumen, selbst gefertigte Gedenktafeln, -plakate und Kerzen wurden niedergelegt.

Für Samstag, den 25.11.2006 war die Silvio-Meier-Demo angesetzt, die von Friedrichshain in die Lichtenberger Weitlingstraße führen sollte. Hierzu versuchte das Kameradschaftsspektrum der extremen Rechten eine Gegen-Demo zu initiieren, im Zuge derer sie nach Friedrichshain ziehen wollten. Daraus wurde dann aber nichts und so zogen rund 50 Nazis durch Lichtenberg. Das Einzige, was durch diesen Aufzug behindert wurde, war der öffentliche Nahverkehr der in diesem Bereich teilweise stundenlang eingestellt wurde.

Pünktlich und ausgeschlafen versammelten sich rund 700 Menschen schon am U-Bahnhof Samariterstraße. Im Verlaufe der Demo stießen immer wieder Menschen zur Demo hinzu und bald wuchs die Zahl der Demonstranten auf weit mehr als 1000 Menschen an. Die Stimmung war offensiv, kämpferisch und kräftig! Sprechchöre hallten durch die Strassen die nur durch thematische Redebeiträge unterbrochen wurden. So gab es z.B. am Nöldnerplatz einen Redebeitrag zur Ausländerbehörde in Berlin- Lichtenberg.

In der Weitlingstraße angekommen gab es dann den ersten Sprint. Auf etwa der Hälfte der Straße versperrten 2 Wannen der Polizei den direkten Weg zum Bahnhof Lichtenberg. Laut Auflagenbescheid wurde es untersagt, diesen Weg entlang einiger Nazi-Treffpunkte zu nehmen.
Über den Lautsprecherwagen wurde auf die absurde Doppelstrategie des Rot-Roten-Senats und insbesondere der Rolle der sogenannten Linkspartei im Kampf gegen Nazis hingewiesen. Kurzzeitig wankten die Polizeifahrzeuge und die 23. EHU ließ sich nicht lange bitten. Die Demo-Spitze formierte sich unter lautstarken "BRD-Bullen-Staat, wir haben dich zum Kotzen satt" - Rufen neu und weiter ging es entlang der Wönnichstraße. Auf dem restlichen Wege gab es noch 2 Versuche auf die Weitlingstraße zu kommen, die mit einem kurzem, heftigen Einsatz der 23iger unterbunden wurden.

Nach Beendigung der Demo wurde der Lauti von Einsatzkräften umstellt. Zwei RednerInnen wurde vorgeworfen, durch Redebeiträge und Slogans gegen Strafgesetze verstoßen zu haben; sie wurden jedoch nicht mehr angetroffen.

In den frühen Morgenstunden des 26.11.2006 überfielen Unbekannte am Bahnhof Lichtenberg ein Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung (Linkspartei) und schlugen ihm eine Glasflasche an die Schläfe. Ob diese Tat mit dem Geschehen zuvor in Verbindung stand, bleibt bislang offen. Fest steht, dass das Opfer Anmelder der Demo war und aktiv gegen Nazis agiert. - Mike -


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