Bundeswehr wegtreten!
Gelöbnis in Stuttgart
Am 30. Juli nahmen
nach Veranstalterangaben bis zu 1000 Menschen an den Protesten gegen das
Gelöbnis der Bundeswehr in Stuttgart teil. Neben einer Kundgebung,
die von dem "GelöbNIX!" Bündnis organisiert wurde,
gab es eine Reihe von Versuchen des "Blockadebündnisses",
die Anreise der Rekruten und das Gelöbnis selber zu stören.
Bereits im Vorfeld fanden einige Aktivitäten statt, um deutlich zu
machen, dass das militaristische Spektakel nicht erwünscht ist. U.a.
gab es eine Kundgebungen mit Infotisch, eine Besetzung der Kirche, in
der im Rahmen des Gelöbnisses der Gottesdienst abgehalten wurde,
sowie einen Flashmob mit Agit-Prop Aktion. Selbst in den bürgerlichen
Medien überwogen die Berichte über die Proteste im Vorfeld und
nicht das Gelöbnis. Bei einer Online-Umfrage der Stuttgarter Zeitung
sprachen sich gar fast 60 Prozent gegen ein öffentliches Gelöbnis
in Stuttgart aus.
Das Ordnungsamt tat im Vorfeld das seinige um die Proteste zu erschweren.
Mehreren AktivistInnen wurde die Leitung von Kundgebungen verboten und
durchweg schikanöse Auflagen erlassen, etwa eine Höchstlänge
für Transparente von drei Metern.
Ein großer Teil der Protestierenden - nach Angaben des Ermittlungsausschusses
77 - wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Unter anderem wegen
der Bezeichnung "Schnittlauch" gegenüber einem Polizeibeamten:
"(...) Der Großteil der Festnahmen fand vor der St. Eberhardskirche
in der Königsstraße statt, wo viele u.a. mit einer Sitzblockade
gegen den dort geplanten Militärgottesdienst protestierten. Bei den
Festnahmen ging die Polizei mit großer Brutalität vor, vor
allem durch Verdrehen von Arm- und Handgelenke kam es zu mehreren Verletzten.
(...) " (Ermittlungsausschuss)
Die lautstarken Proteste konnten das Gelöbnis bedauerlicherweise
nicht verhindern, sorgten aber mit vielfältigen Störaktionen
immerhin dafür, dass die "Öffentlichkeit" nur unter
erschwerten Bedingungen dem militaristischen Spektakel beiwohnen konnte
(Einkaufstaschen und Gesichtskontrollen beim Einlass in den "öffentliche"
Teil des Schlossplatzes vor der Jubiläumssäule). Und wenn Interessierte
dann endlich vor Ort waren, wurde das Verfolgen der Reden von Mappus und
Konsorten wegen der schlechten Akustik deutlich erschwert. Zudem tummelten
sich in diesem Bereich Burschenschaftler, Reservisten, Bundeswehrfanclubs
und andere lichtscheue Gestalten... - Thomas Trueten
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Fotos:
Thomas Trueten/Umbruch Bildarchiv
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