"Women
in Exile & Friends" kommen nach Hause
Nach einer siebenwöchigen
Reise auf Flößen von Nürnberg aus über Flüsse
und Kanäle quer durch Deutschland kamen die Frauen von Women in Exile
& Friends (WIE) am 27. August müde und sehr zufrieden in Berlin
an. Dort wurden sie von Freunden und anderen Flüchtlingen herzlich
begrüßt. "Flüchtlingsfrauen werden laut" und
"keine Lager für Frauen! Alle Lager abschaffen" stand auf
den Transparenten, die über die Flöße gespannt waren.
Das riefen die Frauen auch, wenn sie an einem der vielen Orte auf ihrer
Reise landeten, wo sie in Heimen und Lagern Kontakt zu Flüchtlingsfrauen
suchten und abends zusammen mit dem Musiker Heinz Ratz und seiner Band
"Strom und Wasser" auf Konzerten sangen und von ihren Erfahrungen
erzählten. Unterwegs wurde die Gruppe größer, denn Flüchtlingsfrauen
und Unterstützerinnen schlossen sich an: manche für ein oder
zwei Tage, andere für ein oder zwei Wochen und einige sogar bis zum
Ende. Es gab auch welche, die mitkommen wollten, aber weil sie keine Erlaubnis
bekamen, ihren Bezirk zu verlassen und nicht wagten, gegen die Residenzpflicht
zu verstoßen, zurück bleiben mußten. Für die, die
mitmachen konnten, war es eine neue, oft überwältigende Erfahrung,
mit so vielen Frauen zusammen zu kämpfen, gemeinsam täglich
die kleinen und großen Probleme zu lösen, gemeinsam Solidarität
zu erfahren und zu schaffen - gegen die oft viele Jahre dauernde Isolation
und Ungewissheit in den Lagern.
WIE (women in exile &friends) ist eine feministische Flüchtlingsfrauengruppe,
die seit 12 Jahren in Brandenburg und Berlin als autonome Organisation
besteht, Hilfe zur Selbsthilfe gibt und solidarische Strukturen gegen
Rassismus und Sexismus versucht zu entwickeln, seit drei Jahren ausserdem
eine Kampagne zur Abschaffung der Lager führt, und seit dem letzten
Jahr eine Vernetzung mit anderen Flüchtlingsfrauen in Deutschland
aufbaut. Die Floßtour hat das ein gutes Stück weitergebracht.
- ms -
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Fotos:
Christina Palitzsch
Am 14.7. starteten Flüchtlingsfrauen in Nürnberg die mehrwöchige
Flußfahrt durch Deutschland mit Konzerten und Aktionen gegen
Lagerunterbringung und Diskriminierung. Trotz aller Risiken hatten
sich ein gutes Dutzend Flüchtlingsfrauen entschlossen, die Tour
mitzumachen. Da es in den vergangenen Jahren mehr Männer waren,
die mit Heinz Ratz und seiner Band "Strom und Wasser" auf
der Bühne standen, wurden dieses Mal gemeinsam mit der Potsdamer
Organisation »Women in Exile« ausdrücklich Frauen
angesprochen. Nach über einem Jahr Vorbereitung, Spendensammeln
und dem Bauen der Flöße trafen sich am Dienstag, den 15.7.
schließlich 16 Frauen am Nürnberger Sporthafen. Die siebenwöchige
Reise über Flüsse und Kanäle quer durch Deutschland
konnte beginnen...
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