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Die Eintrittspreise waren gestaffelt, 80 Euro für TeilnehmerInnen
aus dem Norden, 5 Euro für afrikanische Teilnehmende. Das ist immer
noch zu viel für die große Zahl KenianerInnen, die von weniger
als einem Dollar pro Tag leben müssen. Ein Teil der 4-Millionen-Stadt
lebt in Slums, zum Beispiel in Wellblechhütten auf einer Müllkippe.
Die SlumbewohnerInnen hätten eine Woche schuften müssen, um
Einlaß beim WSF zu erhalten, und zusätzlich noch Geld für
den Bus aufbringen müssen, da das WSF außerhalb vom Stadtzentrum,
im Fußballstadion Kasarani, tagte. Selbst JournalistInnen waren
nicht wie sonst üblich von der Gebühr befreit und mussten
sich ebenfalls dem komplizierten bürokratischen Anmeldeverfahren
unterziehen.
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Mehrere Demonstrationen wandten sich gegen die erhöhten Preise.
Zeitweise konnte die Öffnung der Tore durchgesetzt werden. Besonderes
Augenmerk galt dem Restaurant Windsor, an prominenter Stelle auf dem
Gelände, direkt vor dem Medienzentrum. Alle anderen Essensstände
waren viel weiter weg und nicht so leicht zu erreichen. Zufälligerweise
gehört das Windsor dem kenianischen Minister für innere Sicherheit,
John Michuki, der zu Kolonialzeiten UnabhängigkeitskämpferInnen
gefoltert hat. Die Protestierenden umzingelten das Windsor, viele AktivistInnen
aus anderen Ländern solidarisierten sich und stellten sich vor
die herbeigeeilte Polizei um Übergriffe zu verhindern. Bei der
zweiten Demo gelang die Gratis-Essensabgabe an Slumkinder.
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