Andenken an N'deye Mareame
Sarr
Solidaritätsdemonstration
am 8. September 2001 in Aschaffenburg
N'deye Mareame SARR (26 Jahre)
aus dem Senegal wurde am 14. Juli 2001 von einem Polizisten in Aschaffenburg
erschossen. Nitakaa-Maisha
(eine Website der Black-Community) beschreibt den Hintergrund ihres Todes:
"Hintergrund ist ein Streit zwischen ihr und ihrem Ehemann, einem
weißen Deutschen, der in der Nacht gegen 2.30 Uhr die Polizei gerufen
hat, um seine Frau aus der Wohnung werfen zu lassen. Die Frau war in die
Wohnung ihres Ehemannes gekommen, weil sie den zweijährigen Sohn
abholen wollte, der einige Tage zuvor von dem Mann entführt wurde.
Als Mareame bei ihrer Schwiegermutter in Köln anrief, erfuhr sie,
dass ihr Sohn versteckt gehalten wurde. Die Schwiegemutter sagte zu Mareame:
"Es ist besser, wenn der Junge bei uns aufwächst. Dann nimmt er wenigstens
nicht deine Nigger-Mentalität an". Mareame hat die Polizei vergeblich
um Hilfe bei der Abholung ihres Kindes gebeten. Aber als der Mann die
Polizei anrief, waren sofort 2 Beamte zur Stelle. Als sie auftauchten
und sofort Partei für den Ehemann ergriffen hatten, kam es zu einer
Auseinandersetzung zwischen den zwei Polizeibeamten und der 26-jährigen
Afrikanerin. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung zog einer der Polizisten
seine Dienstwaffe und erschießt die Frau, die wenig später
im Klinikum Aschaffenburg gestorben ist.
Jetzt kriminalisiert die Polizei die getötete Mareame
in dem sie die Frau als „gewalttätig“, aggressiv und „physisch ihrem
Ehemann überlegen“ darstellen und behauptet, dass die Polizeibeamten
sie aus „Nothilfe“ erschossen hätten. Der Täter wurde nicht
von Dienst suspendiert, sondern ist weiterhin für die Polizei Aschaffenburg
tätig. Die Staatsanwaltschaft will sich der Interpretation der Polizei
anschließen und die Ermittlungen einstellen. Wir akzeptieren diese
Lüge und Manipulationen nicht und fordern die Wahrheit, die Bestrafung
der Täter dieses Verbrechens und Wiedergutmachung für die betroffene
Familie."
Zu Ihrem Gedenken
und als Protest gegen ihren Tod beteiligten sich etwa 500 TeilnehmerInnen
an einer bundesweiten Demonstration in Aschaffenburg. Neben zahlreichen
Einzelpersonen waren viele Organisationen der Black Community in Deutschland
vertreten.
Demonstrationsbericht bei Nitakaa-Maisha
Kontakt und weitere Informationen: Black Students' Organisation, SOS Struggles
of Students, African Refugees Association, Initiative Schwarze Deutsche
Infos: Tel.: 0170-8643556; Fax.: 07231-569877
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Fotos:
Mohammed Abdel Amine
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