"Afrin
ist überall - Überall ist Widerstand"
Am Samstag demonstrierten
in Köln mehr als 20.000 Menschen auf einer bundesweiten Demo gegen
die Angriffe des türkischen Militärs auf Afrin im Norden Syriens.
Fotos der Demonstration
in der Bildstrecke.
Seit dem 20. Januar 2018 versuchen türkische Truppen gemeinsam mit
djihadistischen Söldnergruppierungen in die kurdischen Gebiete um
Afrin im Norden Syriens einzudringen. Trotz Luft- und Artillerieangriffen
ist es der zweitgrößten NATO-Armee bislang (Ende Januar) nicht
gelungen, auch nur einen nennenswerten Geländegewinn zu erringen.
Die Aggressoren bombardieren Krankenhäuser und Schulen, setzen Napalm-
und Streubomben ein.
Innerhalb weniger Tage ist es der der internationalen kurdischen Gemeinschaft
gelungen, weltweit Solidaritätskundgebungen mit dem bedrohten Afrin
zu organisieren. In Paris und London, Zürich und Wien, Amsterdam
und Stockholm, in Dutzenden von Städten Europas und der Welt kam
es zu Solidaritätsdemonstrationen. Eine der größten war
die Demonstration in Köln. Nach Polizeiangaben waren es 15.000 Menschen,
die auf die Straße gingen. Der Veranstalter, der kurdische Dachverband
NAV-DEM, sprach sogar von 80.000. Thematisiert hatten die Demonstrant*innen
auch die deutschen Rüstungsexporte in die Türkei, die zur Zeit
gegen die Zivilbevölkerung in Afrin eingesetzt werden. Die Kölner
Demonstration war weltweit die einzige, gegen die die Polizei vorgegangen
ist. Und das, obwohl sie bunt und friedlich war. Bereits der Demonstrationsbeginn
wurde von Polizeikräften blockiert und verzögerte sich um mehr
als eine Stunde. Der Grund: Zeigen von Fahnen des Kurdenführers Öcalan.
Auch später sahen sich die Demonstrant*innen immer wieder Polizeipferden,
Wasserwerfern und schließlich einem Polizeikessel gegenüber.
Immer wieder wurde die Demonstration von der Polizei unterbrochen und
schließlich aufgelöst.
"Unsere Versuche", so NAV-DEM, "mit der Polizei eine Lösung
für die gegebene Situation zu finden, wurden abgeblockt. Stattdessen
kesselten die Polizeikräfte einen Teil der Demonstration ein."
Glücklicherweise hatten die Demonstrant*innen besonnen auf den Polizeikessel
reagiert. "Wir werden weiterhin auf den Straßen sein",
so NAV-DEM. - Uwe Bitzel -

Fotos: Adrienne
Gerhäuser, heba,
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Der Angriffskrieg der Türkei auf
Afrin spitzt sich immer mehr zu. Auf einer Großdemonstration
am 3. März 2018 in Berlin forderten tausende Menschen das
Ende der türkischen Angriffe und einen sofortigen Stopp von
deutschen Rüstungsexporten in die Türkei. Aufgerufen
hatte das "Bündnis für Demokratie und Frieden in
Afrin".
"Es
ist eindrucksvoll zu sehen, wie Menschen aus aller Welt plötzlich
zusammenkommen, um für die Verteidigung von Demokratie, Freiheit
und Gleichberechtigung in Afrin einzutreten", beschreibt
NAV-DEM die weltweite Solidarität gegen den Krieg des NATO-Staates
Türkei gegen Afrin.
"Die Wärme und die Kraft, die von diesem Akt der Solidarität
ausgehen, reichen längst bis nach Afrin und darüber
hinaus. Die Menschen in Afrin schöpfen auch aus dieser Solidarität
den Mut, um den Angriffen der türkischen Armee und ihrer
islamistischen Partner aus der Luft und vom Boden aus zu trotzen
und Widerstand zu leisten."
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