Reclaim your City - Kunst- und Stadtaktivismus
Reclaim your City
ist keine Gruppe sondern ein Aufruf. Ein Aufruf mitzumischen in der Stadt,
sich gestalterisch in das Stadtbild einzubringen. Die gleichnamige Website
dokumentiert mit tausenden Fotos aus Berlin, einigen Städte-Specials,
Tutorials und Interviews die Entwicklung der Streetart seit dem ersten großen
Frühling 2003. Es entwickelte sich ein lokales Netzwerk aus MalerInnen
und StreetartaktivistInnen, dass sich zu verschiedenen Ausstellungen ( Neurotitan,
Toilette, Gängeviertel) und anderen urbanen Interventionen zusammen
findet. Doch der Aktionsradius hat sich in den letzten Jahren ausgehend
von den klassischen Streetartpraxen wie Dose, Pinsel, Schablonen und Posterkleben
erweitert. Heute gehören dem Netzwerk auch GuerillagärtnerInnen,
mobile Soundsysteme und StadtteilaktivistInnen an. Reclaim Your City - Wir
sind die Stadt!
Die folgenden Fotospecials
dokumentieren einen Ausschnitt der Aktivitäten der letzten Jahre.
Viel Spaß beim anschauen.
Viele weitere Fotos und Infos findet ihr unter: reclaimyourcity.net
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Odyssee
durchs Geld - ein Fest auf der MSStubnitz
Fotos von: reclaimyourcity.net
Politik
und Party
Illegale Parties in temporär angeeigneten Räumen,
oder auch im Freien, haben eine lange Tradition in subkulturellen
Bewegungen. Ob es dabei eine Reclaim the Streets Party
mit offiziell politischem Anliegen ist - weil sie etwa
auf die Kommerzialisierung von Kultur hinweist - oder
Mensch auf einschlägigen Websites Ankündigungen
zu illegalen Veranstaltungen findet - der Sinn bleibt
der gleiche: Wir feiern wo es uns gefällt. Meist
ist die Anreise das abenteuerlichste. Über Schleusungspunkte
gelangt mensch an einen Ort, an dem sie/er nie zuvor gewesen
ist. Das Bier ist billig, die Leute nett, wenn die B.
kommen, wird verhandelt, die Anlage beschlagnahmt oder
zuvor hektisch abgebaut und durch den Hinterausgang abgehauen.
Kein Gott, kein Staat, keine Schanklizenz!
"Die Räuber" sind ein Kollektiv, dass seit
mehreren Jahren solche Parties im öffentlichen Raum
zwischen Bremen und Berlin organisiert: in alten Industriebrachen
an der Spree, auf der MS Stubnitz oder in leerstehenden
Möbelhäusern. Eine Party gab es im letzten Jahr
in Berlin Rummelsburg in einer leerstehenden ehemaligen
Veranstaltungshalle. In Bremen drehte sich 2011 alles
ums Thema Geld. Banner im Hafen, falsche Geldscheine,
ich brauch mehr Geld für Berlin. Kein Eintritt, keine
Polizei!
Odyssee
durchs Geld Bilderserie
ansehen (28
Fotos)
Kein Eintritt, keine Polizei Bilderserie
ansehen
(18 Fotos)
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Kunst
& Wohnen in Italien
Fotos
von: reclaimyourcity.net
In italienischen Squats geht Kunst & Wohnen eine
viele engere Verbindung ein, als wir es aus Deutschland
kennen. Nachdem ein Haus besetzt wurde, werden oft KünstlerInnen
eingeladen, die Fassade und Innenräume zu gestalten.
Im Juni 2010 wurde mit der via Savona 18 nach Jahren
wieder ein Haus in Mailand erfolgreich besetzt und als
Soziales Zentrum der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht.
Es beherbergte zwischenzeitlich ca. 50 Menschen, ein
paar Hunde, eine kollektive Küche, Ateliers für
KünstlerInnen, eine Reparatur-Werkstatt, eine Umsonst-Bibliothek,
ein Web-Radio, ein Kino, ein Büro und eine Bar.
Für die künstlerische Gestaltung der Wände
kam Unterstützung von MalerInnen aus Berlin.
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ansehen (27
Fotos)
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Eine
Ausstellung im Untergrund
mit Fotos von: reclaimyourcity.net
Im Oktober 2011 knackte das RYC-Netzwerk eine leerstehende
Untergrundtoilette am Mehringdamm auf der größten
Kreuzung in Kreuzberg 61. In den folgenden Wochen wurden
die Räumlichkeiten geputzt und gestaltet um sich
schließlich anlässlich der jährlichen
RYC-Ausstellung an einem Abend dem zahlreich anwesendem
Publikum zu zeigen. Wer an diesem Abend nicht kam, war
die Polizei. So wurde die reizvolle Location auch die
nächsten beiden Wochenenden bespielt. Nach einer
spektakulären Räumung ist das Örtchen
mittlerweile massiv zugebrettert und wartet auf eine
Neueröffnung.
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Fotos)
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1up
liebt Kreuzberg
Fotos von: 1up
Die Kreuzberger Maler-Familie 1UP ist seit 2003 aktiv und hat
seitdem nicht nur Berlin, sondern mittlerweile auch vielen anderen
Städten auf der ganzen Welt ihren markanten Stempel aufgedrückt.
1UP steht für One United Power. Die AktivistInnen verzichten
anders als sonst im Graffiti üblich auf Einzelnamen,
alle ziehen an einem Strang.
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Fotos)
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Fassadenbilder
mit Fotos von: reclaimyourcity.net
Am haltbarsten ist das legale Bemalen von Fassaden. Dabei ist
es nicht unbedingt unkomplizierter. Gibt es ein Gerüst
zur Gestaltung, oder müssen wir uns aus den Fenstern lehnen?
Hat das zu gestaltende Projekt Kohle für Farben oder vielleicht
auch bestimmte Vorstellungen von dem Motiv? Schließlich
müssen die beteiligten KünstlerInnen in einem gemeinsamen
Prozess eine Skizze entwickeln, die allen gefällt. Die
Kunst ist das Kollektiv! Oder Das Kollektiv ist die Kunst!
Hier seht ihr einige Bilder von der Entstehungsgeschichte von
vier Fassadenbildern an Ex-besetzten Häusern in Berlin,
Brunnenstraße 183 (Mitte) die Liebigstraße 34 in
Friedrichshain, die Grünberger Straße 73 (Friedrichshain)
und die Mansteinstraße 2/2a (Schöneberg).
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Fotos)
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Politische
Stencils
mit Fotos von: Toni, Pepe, Felix, Paul, lilunumlock, just, etepetete
Die Kultur der Wandmalerei wird auch in Berlin schon lange praktiziert.
Es sind die Leute, die keine Kohle haben, um eine Fläche
zu kaufen oder zu mieten um ihre Message rauszubringen. Das
unerlaubte anbringen von Farbe ist stets ein Angriff auf die
Herrschaftsverhältnisse im öffentlichen Raum, da die
Aktion die Eigentumsverhältnisse ignoriert. Der Inhalt
reicht von politischer Artikulation, zu (skurillen) Dada, hin
zu Icons der Streetart oder dem Name-writing der Graffitibewegung.
Zum Einsatz kommen Dosen, Pinsel, Farbroller, Teleskobstangen
und Feuerlöscher. Für plakative und zügig angebrachte
Botschaften eignen sich besonders vorbereitete Schablonen, die
Stencils. Dazu hier eine Reihe sehenswerte Beispiele aus Berlin.
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Fotos)
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