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Als ich am Abend des Chinesen Wohnungstür aufschloß,
hockte der Alte am Küchentisch, den Kopf auf die Arme gelegt.
Er schnarchte. Fünf leere Guinness-Flaschen bildeten eine stattliche
Flaschenpalisade. Die Tischlampe ließ sein graues Stoppelhaar
weiß erscheinen. Er trug immer noch die kurze braune Turnhose
vom Vormittag.
Der Alte hatte mir seine Visitenkarte überreicht, damit ich im
dunkeln seine Wohnung fand: "TAN KEE PONG, Luen Yau Handbag Company,
25, Temple Street." Das mit der "Luen Yau Handbag Company"
war in die Hose gegangen. Er hatte Pech gehabt, und nun mußte
er seine Zimmer vermieten. Aber das machte er mit sich allein ab.
Sollte er wehklagen, lamentieren? Niemand würde ihm zuhören.
Er hatte weder Frau noch Kind - und wenn, dann hatten sie ihn in seinem
Unglück verlassen.
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Chinese sein heißt schweigen
können und sein Dasein stoisch ertragen. Sollte der Gleichmut einmal
aus dem Ruder laufen, hilft das starke Stout aus der Flasche bei der
neuen Kursbestimmung. Oder das GUINNESS aus der Dose rettet über
den Augenblick der Schwäche hinweg.
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