Umbruch Bildarchiv: Nicaragua
Foto: Teresa Treiber I Text: Sandra Eck

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Die Fotoausstellung

Bürgerkrieg, Sandinistische Revolution und Contra-Krieg
Nach Jahrzehnten der Militärdiktatur begann sich ab 1970 vermehrt Widerstand gegen das Somoza-Regime zu regen. Neben Streiks und Großdemonstrationen bildeten sich auch Guerilla-Einheiten, die als Frente Sandinista de la Liberación Nacional (FSLN) gezielt Anschläge auf Regierungsinstituitionen unternahmen. Sämtliche Formen des Widerstands - auch der gewaltfreie - wurden von der Somoza-Regierung mit verschärfter Repression beantwortet, die nach und nach bürgerkriegsähnliche Zustände annahm. 1979 mündeten die Auseinander-setzungen in den Sieg der FSLN und der sandinistischen Revolution, aus der nicaraguanischen Militärdiktatur wurde ein sozialistischer Staat. Der nicaraguanische Staatssozialismus nahm nie die repressiven Züge osteuropäischer Staaten an, beispielsweise fanden während der gesamten Regierungszeit freie Wahlen statt, zudem konnten die Sandinisten auf dem Gebiet der Bildung und der Ernährungssicherung beachtliche Verbesserungen erzielen. Dennoch duldete die „Kalter Krieg“ - Logik der USA keinen linken Staat im „Hinterhof“ der Vereinigten Staaten. Im Rahmen dessen was später als Iran-Contra-Affäre in die Geschichte eingehen sollte, unterstützte daher die USA die rechten Paramilitärs (Contras) - häufig Funktionäre der ehemaligen Militärdiktatur - mit Waffenlieferungen, Finanzhilfen in Milliardendollarhöhe sowie US-Ausbildungslagern. Unterstützung erhielten die Sandinisten dagegen von Seiten zahlreicher internationalistischer BrigadistInnen, die nach Nicaragua kamen, um die sandinistische Regierung bei Kampfhandlungen und Wiederaufbau zu unterstützen. Der von den USA verdeckt geführte Krieg hatte im Lauf der Jahre die Bevölkerung zermürbt und die Wirtschaft Nicaraguas völlig ruiniert, so dass die Sandinisten 1990 in Hoffnung auf ein Ende der US-Intervention abgewählt wurden.