Riesige
Plakate prangen über so mancher Straße Nicaraguas, geprägt
von blendend grellem Pink und dem ewig wiederkehrenden Conterfei eines
wohlbekannten Mannes: Daniel Ortega, der im Herbst 2006 zum Präsidenten
gewählt werden sollte. Allein der Wahlkampf seiner Partei, der ehemaligen
Revoltutionspartei FSLN, belegt eindrucksvoll, wie wenig heute von der
Massenbewegung übrig ist, die es einstmals geschafft hat, eine
Militärdiktatur auszuhebeln. Daniel Ortega grient als omnipräsenter
omnipräsenter Caudillo von (fast) jeder Wand und Daniel wird's
schon richten scheint eine Art Mantra der Parteibasis zu sein. |
Viel
Anlass zu rückhaltloser Verehrung bot der Ex- Comandante in den vergangenen
Jahren indes nicht: Ein Pakt mit dem geradezu legendär korrupten
Rechten Arnoldo Alemán, Zustimmung zum CAFTA Abkommen, Anklage
wegen sexuellen Missbrauchs, Beeinflussung durch esoterische Anwandlungen
seiner Frau,... ganz zu schweigen von dem völligen Abtreibungsverbot,
das die Frente während des Wahlkampf mitdurchsetzte, um christliche
WählerInnen zu fangen. Nichtsdestoweniger setzte gerade die in Armut
lebende Bevölkerungsmehrheit große Hoffnungen in einen Wahlsieg
der FSLN, weshalb diese die Wahlen letztlich auch gewann. Bleibt abzuwarten,
ob wenigstens ein paar Erwartungen erfüllt werden |