Handel - Macht - Klimakarawane 2009 - Klimagipfel in Kopenhagen
Fotos: Alexandre Seron, Kannaiyan Subranamian, Luz Kerkeling, Cecilia Olivet (Transnational Institute),
Michelle Pressend, Hinrich Schultze, Jesco Denzel, Alan Searle und Klimakarawane
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"Zuerst gibt Cargill Pestizide und Saatgut zu Schleuderpreisen ab, und dann, wenn der Bauer immer mehr Pestizide braucht und kein eigenes Saatgut mehr hat, erschaffen sie auf diese Weise eine moderne Form der Sklaverei." Javiera Rulli aus Paraguay

Genf: Ein Stadtrundgang oder auch die Corporate Tour genannt, führt zu Genfer "Klimakriminiellen" von globaler Bedeutung. Kannaiyan Subramaniam von der südindischen Koordination von Kleinbauern und -bäuerinnen verwies darauf, dass im Prinzip alle landwirtschaftliche Forschung durch die Agrarmultis bezahlt werde - inklusive zahlreicher Forschungsreisen indischer AgarwissenschaftlerInnen, welche nach ihren Besuchen in die USA oder Europa den indischen Bauern und Bäuerinnen ihre angebliche Primitivität vorhielten. 267 neue Saatguten seien in Indien in den letzten Jahren eingeführt worden. Diese sogenannten Hochertragssorten entpuppten sich als extrem anfällig und damit äußert abhängig von Pestiziden. Hierdurch werde eine Abhängigkeit von Pestiziden erzeugt. Verstärkt werde diese dadurch, dass die Subventionen des indischen Staates in die Landwirtschaft nicht direkt den Bauern und Bäuerinnen und ihren Familien zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes zu Gute komme, sondern mit diesen der Pestizidverkauf subventioniert werde; hierfür spielten auch die jüngsten Verhandlungen in der Welthandelsorganisation eine Rolle, welche direkte finanzielle Hilfen untersagten. Durch die WTO würde zudem die Tür noch weiter geöffnet für Agrarkonzerne wie Cargill, und damit die beschriebenen Phänomene noch weiter verstärkt.