Wir haben es satt! Demonstration
2016
23.000 Menschen
beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter an der sechsten "Wir
haben es satt"-Demo anlässlich der "Grünen Woche".
Angeführt wurde die Demonstration, die vom Potsdamer Platz vor
das Bundeskanzleramt zog, von Bäuer*innen und Bauern auf 130 Treckern.
Eine beeindruckende Mobilisierung, insbesondere wenn man bedenkt, dass
hierzulande nur noch weniger als fünf Prozent der Bevölkerung
direkt in der Landwirtschaft arbeiten. Möglich ist dies durch ein
breites Bündnis von bäuerlichen Produzent*innen und von kritischen
Konsument*innen, die damit oftmals einen Blick über den eigenen
Tellerrand hinaus werfen.
Außer den Bauern und Bäuer*innen beteiligten sich Vertreter*innen
von zahlreichen BIs, die gegen konkrete Agrarindustrieprojekte an ihren
Orten kämpfen, ebenso wie Imker*innen, Lebensmittelhandwerker*innen
und Gruppen und Einzelpersonen, die in den Bereichen Tier- und Naturschutz
aktiv sind oder sich gegen Freihandel und für Ernährungssouveränität
engagieren. "Stoppt Hunger als Waffe in Syrien" und "Break
Hunger Siege" forderten rund 150 Syrer*innen, die ebenfalls an
der Demonstration teilnahmen.
Deutlich weniger präsent als im vergangenen Jahr war die Kritik
an Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA. Stattdessen wurden die Auswirkungen
von deutschen Agrarexporten thematisiert. Die Forderung nach Ernährungssouveränität,
die lokales, nachhaltiges Wirtschaften und globales Denken mit einschließt,
scheint sich weiter durchzusetzen.
Freund*innen des 17. April
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"Stoppt
Hunger als Waffe in Syrien" und "Break Hunger Siege"
forderten rund 150 Syrer*innen, die ebenfalls an der "Wir haben
es satt" Demonstration 2016 teilnahmen. Ihre Gründe erläutert
Julia BarTal von 15th Garden auf der "Wir haben es satt"-Website
folgendermaßen:
Der 16. Januar wurde auch zum internationalen Kampagnen-Tag
gegen die Belagerung von ganzen Städten und Gemeinden in Syrien
ausgerufen. Wer Ernährungssouveränität fordert, kann
nicht wegsehen, wenn Menschen von ihrem eigenen Regime in das politische
Aufgeben gehungert werden. Dieser seit Jahren andauernden Praktik
sind hunderttausende Menschen in ganz Syrien ausgesetzt mit
dem Wissen und dem Wegsehen der internationalen Gemeinschaft. Wir
wehren uns gegen das Erschließen neuer Märkte für
die Interessen von Monsanto, Bayer und Co. unter dem Deckmantel
der humanitären und entwicklungspolitischen Hilfe. Menschen
in Kriegen zu unterstützen kann und darf nicht für die
Interessen von großen Agrarkonzernen geschehen.
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