Solidarität mit Oaxaca in Berlin

Aus Solidarität mit der kämpfenden Bevölkerung in Oaxaca demonstrierten in Berlin am 1.11. rund 150 Menschen vor der mexikanischen Botschaft. Sie hängten Strohpuppen an den Laternen vor der Botschaft auf, die die Bevölkerung Oxacas symbolisieren sollten. Diese trugen Schilder wie "Ich bin Bauer und habe für meine Rechte gekämpft" oder "Ich bin Lehrer und habe demonstriert". Die Polizei reagierte bereits auf angeklebte Plakate an das Botschaftsgelände, da sie "das Hoheitsrecht Mexikos" verletzten würden und griff auch später die Kundgebung mehrmals an. Als die Demonstranten versuchten, in die Botschaft zu gelangen, um den Botschaftern eine Protestresolution zu übergeben, setzte die Polizei Pfefferspray ein, am Ende wurden die TeilnehmerInnen vor der CDU-Zentrale eingekesselt.

Was im Mai als Arbeitskampf von Lehrer und Lehrerinnen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen begonnen hatte, hat sich inzwischen zu einer Revolte entwickelt, die den gesamten Bundesstaat Oaxaca erfasst. Seit dem 27. Oktober versuchen Truppen der mexikanischen Bundespolizei, Proteste in der Bevölkerung der Touristenstadt Oaxaca gewaltsam niederzuschlagen. Im Zuge der Angriffe, die sich am Wochenende fortsetzten, wurden mehrere Menschen getötet, darunter der Indymedia-Aktivist Brad Will und der Fotograf des Milenio Diario Oswaldo Ramírez. In den vergangenen Tagen fanden weltweit Protest- und Trauerkundgebungen statt. Am Samstag findet in Berlin um 14 Uhr ab Breitscheidplatz eine weitere Demonstration statt.