Rote Karte für
Sozialsenatorin
Mehrere
hundert Menschen beteiligten sich am Protest gegen die Flüchtlingspolitik
der rot-roten Regierung in Berlin. Aufgerufen zu dem antirassistischen
Aktionstag hatte unter anderen die "Initiative
gegen das Chipkartensystem".
Aus dem Aufruf:
"Flüchtlinge in der BRD sind vielfältigen gesetzlichen Einschränkungen
unterworfen. Sie dürfen nicht arbeiten gehen und bekommen ihre Hilfe
zum Lebensunterhalt vorrangig in Form von Sachleistungen ausgezahlt.
Sie werden in großen Sammelunterkünften untergebracht und dürfen ihren
zugewiesenen Landkreis nicht verlassen (Residenzpflicht). Berlin und
Brandenburg spielen mal wieder eine Vorreiterrolle in Sachen staatlicher
Rassismus. Hier werden die Leistungen in Form von diskriminierenden
Chipkarten ausgezahlt, die nur in sehr wenigen teuren Läden gelten.
Als die Koalitionsvereinbarungen der Berliner rot-rote Regierung bekannt
wurden, sah es so aus, als ob es wenigstens einige Verbesserungen in
der Flüchtlingspolitik geben würde. Doch leider sieht die Realität ganz
anders aus und deshalb demonstrieren wir gegen die rassistische Politik
der rot-roten Regierung, speziell gegen die der verantwortliche Sozialsenatorin
Frau Knake-Werner (PDS)."
Die für sie vorgesehene "Antirassistische Rote Karte"
wollte die Sozialsenatorin Knake-Werner (PDS) am Morgen an ihrem Amtssitz
in der Oranienstraße 106 in Kreuzberg nicht so recht entgegen
nehmen. Die Sozialsenatorin hatte den Vertrag mit der Firma SODEXHO-PASS
verlängert, so daß Flüchtlinge in Berlin auch weiterhin
kein Bargeld bekommen und nur mit Chipkarten einkaufen gehen können.
In einem Interview mit der "Jungen
Welt" sagte sie, sie "halte trotzdem an der Abschaffung
des Chipkartensystems fest." Ein kurzfristiger Ausstieg aus dem
Chipkartensystem sei kurzfristig nicht möglich.
Die am Freitag beteiligten Gruppen wollen Taten sehen.
Am Nachmittag wurde der Aktionstag mit einer Demonstration von der Humboldt-Universität
durch die Innenstadt fortgesetzt. Das Abschlusskonzert fand am Abend
am Heinrichplatz in Kreuzberg statt.
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