22 Bäume am Landwehrkanal gefällt

Am 23. Juni 2007 konnten rund 50 AktivistInnen des "Aktionsbündnis Bäume am Landwehrkanal" noch drei Linden vor der Kettensäge retten. Am 5. Juli wurden sie von dem Chef des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin (WSA), Hartmut Brockelmann, schlichtweg verarscht. Während noch laufender Gespräche mit Vertretern des Aktionsbündnisses ließ der WSA-Chef unter dem Schutz massiver Polizeikräfte an verschiedenen Stellen des Berliner Landwehrkanals 22 Abholzungen gesunder Bäume durchführen.

Zur Vorgeschichte: Seit dem 23. Juni hatte das WSA den Landwehrkanal gesperrt. Laut Amt sei das Ufer an einigen Stellen unterspült und man fürchte, die Bäume könnten ins Wasser fallen. Die Berliner Reedereien befürchteten Umsatzeinbußen bis zu sechzigtausend Euro pro Tag durch die Sperrung. Eine Initiative aus AnwohnerInnen und NaturschützerInnen gründete ein Aktionsbündnis und ließ ein Gegengutachten erstellen. Dieses kam zu dem Schluss, dass nur sechs Bäume gefällt werden müssten, die anderen könnten gesichert werden. Auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 30. Juni hatte das Amt sogar eingeräumt, theoretisch könne das Ufer auch ohne Abholzungen saniert werden (siehe Pressemitteilung des Aktionsbündnisses)