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Yorck59 in Berlin geräumtIn der Mobilisierung zu den Anti-IWF-Aktionen des Herbstes 1988 begann die Geschichte des Hausprojektes Yorckstraße 59 in Berlin-Kreuzberg. Seit diesen bewegten Tagen gehört das Projekt zur linksradikalen Szene Berlins, was sich auch am Tag Y beeindruckend auf der Straße und im Haus erkennen ließ. Am 6. Juni 2005 morgens um 4.30 Uhr begann die Räumung der Yorckstr. 59 in Berlin und dauerte über sieben Stunden an. Im Laufe des Tages gab es in mehreren Städten Solidaritätsaktionen, in Berlin gab es spontane Straßenblockaden, am Abend eine Demonstration mit rund 2500 Menschen und eine kurzfristige Hausbesetzung in der Oranienstraße 40. Die Räumung des Hauses bedeutet kein Ende des Hausprojektes Yorck59, so die Stimmung auf dem Plenum nach der Räumung: "Wir sitzen nicht auf der Straße. Wir sind jetzt in Bewegung!" (weiter: siehe unten)
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150 Menschen blockierten
den zugeschweissten Hofeingang zur Yorckstr. 59 mit einer Sitzblockade.
Die Polizeitrupps rissen die sitzenden Menschen brutal auseinander und
zerrten sie einzeln zur Polizeiabsperrung bei den Yorckbrücken (Ecke
Katzbachstr.). Die Polizisten setzten unter anderem Faustschläge
und Würgegriffe ein, um anschließend die AktivistInnen unsanft
über die Straße zu schleifen. Unter den empörten Rufen
"Wir sind friedlich, was seid ihr?" und Samba-Trommeln dauerte
die ruppige Auflösung der Sitzblockade mehr als eine Stunde. Nach
einer weiteren Stunde hatte die Polizei das zugeschweißte Tor der
Hofeinfahrt überwunden und sah sich im Hof mit Farbbeuteln konfrontiert.
Sich mit großen Platten schützend brachen sie mit einer Flex
die Tür auf. SEK-Einheiten gelangten über das Dach ins Fabrikgebäude.
Die BewohnerInnen und im Haus befindliche UnterstützerInnen wurden
die Treppe runtergeschleift, mußten sich im Hof hinknien(!) und
wurden anschließend fotografiert. (Siehe auch: Bildberichte
von der Sitzblockade (1), der Räumung
(2) und weitere
Bilder (3) bei Indymedia). Während und nach der Räumung versammelten sich viele Menschen an den Polizeiabsperrungen bei den Yorckbrücken, an der Möckernstr. und in der Katzbachstr. und jubelten, als die AktivistInnen einzeln wieder frei gelassen wurden. An den Yorckbrücken wurden sehr viele Platzverweise ausgesprochen und die Straße weiträumig abgesperrt. Die PDS-Parteizentrale wurde am Morgen der Räumung mit dem Schriftzug "Rache für die Yorck" verziert, an zwei Autohäusern in Kreuzberg gingen die Scheiben zu Bruch. Die rot-rote Berliner Regierung hatte die BewohnerInnen mit runden Tischen bis zum Schluß hingehalten und sie mit inakzeptablen Angeboten über dieselben gezogen. Vom Liegenschaftsfonds wurden den 60 BewohnerInnen (unter ihnen zehn Kinder) zwar Ersatzobjekte angeboten, ihnen aber nicht die Zeit gelassen, die Angebote sinnvoll zu prüfen. Da die Ersatzobjekte kleiner und stark sanierungsbedürftig waren, war für die YorckbewohnerInnen völlig unklar, wie hoch beispielsweise die Sanierungskosten wären. Auf die Forderung nach einem Räumungsstopp gingen die PDS- und SPD-PolitikerInnen während der Verhandlungen nicht ein. - Ann Stafford/Umbruch - |
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