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THEMA: Afghanistan, Anti-Kriegs-Bewegung
ORT: Berlin
ZEIT: 08. Oktober 2011
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 5171 \

10 Jahre Krieg in Afghanistan

Truppen abziehen – sofort und bedingungslos fordert die Antikriegs- und Friedensbewegung am 8. Oktober 2011 in einem Protestmarsch vom Potsdamer Platz und mit einer symbolischen Umzingelung des Kanzleramtes mit etwa 500 Menschen. Derzeit sind in Afghanistan etwa 5000 Bundeswehr-Soldaten im Einsatz. Der Abzug der ersten deutschen Soldaten soll zum Jahresende starten.

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An die Bilder der Kriege scheinen wir uns gewöhnt zu haben. Sie machen nicht mehr wütend, berühren uns kaum noch. Sie werden ja nicht in Deutschland, Europa und der USA ausgetragen. Die Bilanz des 10 jährigen Afghanistan Krieges sind 70 Tausend Tote, eine anonyme Zahl. Die Hälfte davon waren Zivilpersonen.
Laut UN hat es 2011 bisher 39% mehr Angriffe als im Jahr davor gegeben. (Der Freitag vom 6.10.2011). Ich denke, wir haben etwas mit den Kriegen, mit dem Krieg in Afghanistan zu tun. "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland" hat Paul Celan in seinem Gedicht "Die Todesfuge" geschrieben. Dieser Satz gilt immer noch. Deutschland ist weltweit der 3. größte Waffenexporteur. Panzer nach Saudi Arabien und U-Boote werden nach Israel geliefert. Auch am Geschäft des gezielten Tötens durch Drohnen ist die deutsche Rüstungsindustrie beteiligt. In Afghanistan nennen sie die Kriegseinsätze zivile Aufbauhilfe; sie reden von Menschenrechten, Demokratie und Freiheit.
Ich frage mich, was wir gegen die Kriege und Waffenlieferungen tun können, warum so wenig Menschen an einer Antikriegsdemo teilnehmen? Beim Flugblatt verteilen meinte ein Bekannter "Ich bin nicht grundsätzlich gegen Kriege. War es nicht wichtig, dass die Amerikaner sich in den Krieg gegen Nazideutschland eingemischt haben, uns befreit haben?" Ja, wen wollen wir denn jetzt von wem befreien? Welches Land? Welche Ethnie?
Zusammen gehen wir auf Demos gegen Gentrifizierung, gegen Mieterhöhungen. O.K, diese Themen betreffen unseren Alltag und es ist wichtig, sich dagegen zu wehren. Aber was hält uns davon ab, an einer Antikriegsdemo teilzunehmen, gegen Waffenproduzenten usw. zu kämpfen? In Berlin waren am 8. Oktober 2011 nur ca. 500 Menschen bereit, gegen 10 Jahre Krieg in Afghanistan auf die Straße zu gehen. Oft habe ich das Argument gehört "Was habe ich mit der Friedensbewegung zu tun?" Ich finde, für Frieden zu sein, heißt auch gegen Krieg, Rüstungsproduktion zu sein. Eine Demoteilnehmerin meinte empört "Es kann doch nicht sein, dass wir so wenige sind." Sie hatte die Nachricht von der Demo im Radio gehört und sich sofort auf den Weg zum Kanzleramt gemacht. -
Liesel Bagana -

 



Fotos: heba/Umbruch Bildarchiv
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