Hines, als der Auftraggeber
der Gebäudereinigungsfirmen, stellt sich bisher auf den Standpunkt,
er sei nicht der Arbeitgeber und daher habe er nichts mit den Arbeitsbedingungen
zu tun - tatsächlich hat er die Reinigungskräfte nur outgesourcet
und weiß ganz genau, dass seine Gebäude von ihnen geputzt
werden. Hines soll nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden!
Viele Organisationen für die Rechte von Migranten, lokale Politiker
und Kirchen unterstützen den Streik. Aber das reicht noch nicht,
weshalb die Gewerkschaft SEIU internationale Proteste angestoßen
hat. Außer in Berlin wurde zeitgleich vor den Hines-Büros
in London, Mailand, Paris, Amsterdam, Panama und London demonstriert.
Inzwischen gibt es auch Solidaritätsstreiks in New York und anderen
Städten der USA.
Für Freitag den 24. November ist um 16.30 eine weitere Protestaktion
an der Berliner Hines-Zentrale in der Friederichstrasse Ecke unter den
Linden geplant!. Dann sollen Videos des Streiks in Houston an das Gebäude
projiziert werden.
Das Flugblatt,
das bei dem Rundgang verteilt wurde:
"HOUSTON WIR HABEN EIN PROBLEM!
In Houston/Texas, USA befinden sich mittlerweile fast 2000 Reinigungskräfte
im Streik. 14 Streikenden wurde bereits gekündigt. Die fünf
Gebäudereinigungsunternehmen, die in Houston den Markt beherrschen,
haben bislang die Verhandlung mit der Gewerkschaft (SEIU) abgelehnt.
In Houston verdienen Gebäudereinigungskräfte lediglich den
gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn: 4,16 Euro (5,15 US-Dollar)
pro Stunde und können nur vier Stunden täglich arbeiten. Damit
haben sie keinen Zugang zu einer erschwinglichen Gesundheitsfürsorge.
Zum Vergleich: In anderen US-amerikanischen Städten ist der Stundenlohn
doppelt so hoch und die Beschäftigten können in Vollzeit arbeiten.
Die Reinigungskräfte in Houston, insbesondere KollegInnen mit migrantischem
Hintergrund und vor allem Frauen, wollen diese Zustände nicht mehr
hinnehmen und haben am Montag, dem 23. Oktober 2006, einen Streik begonnen:
Hunderte schalteten ihre Staubsauger aus und verließen die Arbeit,
um ihr Recht auf ein Leben in Würde zu verteidigen. Jeden Tag kommen
Hunderte hinzu.
Das Ergebnis des Streiks hat Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen
von Hunderttausenden NiedriglohnarbeiterInnen im Dienstleistungssektor
in den USA. Aus diesem Grund hat es bereits Solidaritätsstreiks
bei denselben Reinigungsfirmen sowie in Gebäuden von Hines und
Chevron in Washington DC, New York und anderen Städten der USA
gegeben.
Hines und Chevron unterhalten Niederlassungen in zehn Ländern,
in denen es UNI Property Services-Gewerkschaften gibt: In den USA, Großbritannien,
Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, Argentinien, Australien, Südafrika
und in den Niederlanden. Es ist daher wichtig, in diesen Ländern
Unterstützung für die streikenden KollegInnen in Houston zu
organisieren.
Die Gewerkschaft ver.di setzt sich in Deutschland für einen gesetzlichen
Mindestlohn von 7,50 Euro die Stunde ein. Vor diesem Hintergrund solidarisiert
sie sich mit dem Streik in Houston und unterstützt die Forderungen
der Streikenden nach einem Lohn, der ihnen ein angemessenes und würdevolles
Leben ermöglicht."
Aufruf der SEIU-Gewerkschaft:
Dear compas,
The Justice for Janitors campaign needs your active support NOW. Thousands
of migrant cleaners are on strike in Houston, the 4th most important
city in the US - and Bush territory. The cleaners, many of whom are
undocumented migrants from Mexico, clean the majority of Houston's office
buildings. They receive the lowest wages and benefits of any major city
in the U.S -- only 4,16 € per hour and no health insurance coverage
while cleaning the most important oil headquarters' offices in the world
and the most important real estate global corporations. But why are
the cleaners on strike? After voting to form a union last year, 5,300
cleaners have been negotiating their first labor contract with Houston's
large cleaning companies. Cleaners seek 6,69 € per hour, health
insurance, and more full-time jobs (many companies give cleaners only
3-4 hours of work a day, meaning they earn only 15,70 € per day).
Despite months of negotiations, the big cleaning companies have refused
to offer even modest improvements to cleaners. And the companies have
intimidated and fired cleaners who are struggling for desperately needed
improvements, prompting SEIU to formally charge the companies with 23
violations of U.S. labor laws. In response to the companies' actions,
cleaners began a strike on October 23. Roughly 1,700 cleaners have walked
off their jobs so far, with more set to join them as part of a phased-in,
escalating strike plan. Many migrant rights organizations, local politicians
and churches have joined with cleaners to support them but it's not
enough. Cleaning companies recently took the outrageous action of threatening
to search out, arrest and deport undocumented cleaners who support the
strike to break union efforts (Texas has one of the harshest political
climates, i.e. anti-labour and anti-migrant).This labour dispute needs
global support! This is what you should do now"