Wohnraum
statt Ferienwohnungen!
Am
frühen Morgen des 19. Januar 2016 bezog eine Gruppe von Erwerbslosen
der Initiative BASTA eine Ferienwohnung in der Soldiner Straße 26
im Wedding, um auf die Problematik der Zweckentfremdung von Wohnraum aufmerksam
zu machen. Sie forderten die Beschlagnahmung von Ferienwohnungen und die
Umwandlung in Wohnraum.
Aus ihrer Erklärung: "Alle Nachbar_innen und Interessierte
sind eingeladen, die Wohnung zu besuchen. Für drei Tage haben Wohnungssuchende
die Möglichkeit sich auf eine Interessentenliste in der Wohnung einzutragen.
Im Anschluss wird diese Liste der potentiellen Mieter_innen der Hausverwaltung
überreicht, mit der Aufforderung diese Wohnung neu zu vermieten und
die Nutzung als Ferienwohnung umgehend zu beenden. Während in den
umliegenden Straßen aktuell mehr als 60 Ferienwohnungen in unterschiedlichen
Größen zur Verfügung stehen, finden sich für Bezieher_innen
von Hartz4 im gesamten Wedding lediglich 2 Mietwohnungsangebote. (
)
Die Menschen müssen miteinander ins Gespräch kommen und
gemeinsam überlegen, wie sie der Politik Druck machen können.
Ein koordiniertes Vorgehen gegen Ferienwohnung in einem Mietshaus kann
ein Anfang sein. Für diesen Zweck stellen wir in der Ferienwohnung
mehrsprachige Flugblätter bereit, die Menschen an Touristen in ihrem
Mietshaus verteilen können. Die Aktion soll sich nicht gegen
die Touristen richten. Allerdings sollen sie wissen, dass sie Teil eines
Problems sind, wenn sie eine Ferienwohnung anmieten, in der der Charme
vom authentischen Berlin versprochen wird. Wohnraum statt Ferienwohnungen
ist auf dem Transparent in verschiedenen Sprachen zu lesen...
(Pressemitteilung
BASTA vom 19.01.2016)
Die Nachricht von der Aktion machte schnell die Runde und schon am Abend
stand der Vermieter in der Tür. Er drohte mit einer Räumung
und berief sich darauf, dass seine Wohnung legal von Touristen genutzt
würde. Die Gruppe hatte die Wohnung für drei Tage gemietet,
entschied sich aber daraufhin am nächsten Morgen zu gehen. "Nicht
weil wir uns ihm gegenüber verpflichtet fühlen, sondern weil
wir offene Beratung machen, die zugänglich ist für alle und
nicht durch Polizeigegängel und Vermieterdiskussionen gestört
werden soll", teilten die BASTA- Aktivist*innen auf ihrer Website
mit.
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