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THEMA: Antifaschismus
ORT: Dresden
ZEIT: 19. Februar 2011
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 4141 \

Kein Platz für Nazis in Dresden

Auch in diesem Jahr mobilisierten Neonaziorganisationen für den 19.2. europaweit zu einem Aufmarsch "Recht auf Gedenken - Der Wahrheit eine Gasse!" nach Dresden. Die Nazis bauen auf dem noch immer lebendigen Mythos von Dresden als friedfertiger Stadt auf, die ungerechter Weise der Bombardierung der Alliierten zum Opfer fiel. Die Neonazis wollten mit ihrer Demonstration Dresden als unschuldiges Opfer der Alliierten darstellen und mit dem Begriff "Bombenholocaust" auch eine Relativierung oder Umkehr der Schuld suggerieren. Die Bündnisse "Nazifrei - stellt sich quer!" und "No Pasaran" hatten dazu aufgerufen, durch Blockaden den Aufmarsch zu verhindern und mit dem so genannten Opfermythos sowie der reaktionären Dresdner Gedenkkultur aufzuräumen. Die Blockaden waren erfolgreich - Die Nazis hatten keine Chance zu marschieren. Wie beim Castortransport gab es auch in Dresden durch Farben gekennzeichnete unterschiedliche "Finger", die von verschiedenen Seiten den Treffpunkt der Nazis verhindern wollten. Vom grünen Finger erhielten wir folgenden Bericht. Vielen Dank dafür!

Dresden Nazifrei - Wir waren dabei!

Über 15.000 Menschen aus der ganzen Bundesrepublik haben am 19.2.2011 in Dresden Europas größten Naziaufmarsch verhindert. Dabei waren die Bedingungen für die Blockierer in diesem Jahr ungleich schwerer als in 2010, als die Neonazis erstmalig gestoppt wurden. Mehrere Buskonvois aus der ganzen Bundesrepublik machten sich noch vor dem Morgengrausen am Samstag gemeinsam auf den Weg nach Dresden. Im Buskonvoi aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Polen reisten etwa 2.000 Menschen an, um sich den Neonazis in den Weg zu stellen. An der Dresdener Autobahnabfahrt war vorerst Schluss: die Polizei wollte die Busse nicht weiterfahren lassen. Das hielt aber niemanden ab: Gemeinsam machten wir uns zu Fuß auf den Weg. 6 km forschen Schrittes ging es in die Dresdener Altstadt. Auf dem Weg dahin gab es einzelne Straßen, in denen eine Reihe Polizisten aufgestellt war, um mit Pfefferspray, Schlagstöcken und aufgehetzten Hunden die Protestierenden aufzuhalten. Das gab zwar viele Tränen, konnte aber die Entschlossenheit der Angereisten nicht brechen. Rund um die geplante Aufmarschroute der Neonazis bildeten sie Blockaden. Ein Teil der Neonazis hatte sich am Hauptbahnhof versammelt – lediglich einige hundert harrten dort aus und warteten vergeblich auf ihren Marschbefehl. Der größere Teil der Neonazis kam an dem Bahnhofsvorplatz jedoch gar nicht an. Nach Polizeiangaben zogen 1000 Neonazis frustriert in mehreren Gruppen durch die Stadt, griffen ein linkes Projekt, einen Imbiss, Polizisten und linke Demonstranten an. Die Polizei war überfordert, bekam die Situation nur schwer unter Kontrolle und konnte schließlich die Nazidemonstration nicht loslaufen lassen. Alles in allem ein erfolgreicher Tag für all die Menschen, die sich aufgemacht hatten, den Naziaufmarsch zu verhindern.

Ein fieses Nachtreten lieferte dann das LKA Sachsen am Abend nachdem die DemonstrantInnen abgereist waren: Aus Frust über ihre eigene Erfolglosigkeit stürmten sie das Pressebüro von "Dresden Nazifrei" und beschlagnahmten die Computer des Presseteams.(taz-Bericht)

 



Fotos: heba/Umbruch Bildarchiv
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