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THEMA: CO2 und Gentechnik
ORT: Neutrebbin
ZEIT: 20. September 2009
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 633i \

Social change not climate change

Vattenfall will in Neutrebbin im Oderbruch klimaschädliches Kohlendioxid in 1600 Metern Tiefe einlagern und dafür mögliche Lager erkunden. Die Einwohner misstrauen dem Projekt. Sie fürchten um ihre Sicherheit - und den Wert ihrer Grundstücke. Viele haben Hüte an ihre Haustüren gehängt, als Zeichen dafür, dass sie Braunkohle und Endlager als "alten Hut" betrachten. Am 20. September trafen sich in Neutrebbin die Bürgerinitiative gegen CO 2 -Verpressung und das Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft. Eine vorsichtige Annäherung recht unterschiedlicher AktivistInnen mit anschließendem Umzug zum inzwischen abgeernteten Versuchsfeld des Gentechnikkonzerns Pioneer.

 



Fotos: heba/Umbruch Bildarchiv
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Aufruf: Protestspaziergang zum Genversuchsfeld

Experimentierfeld Neutrebbin - Aufstand der Versuchskaninchen

Sie kommen um viel Geld zu verdienen. Sie kommen um ihren Genmais auf unseren Feldern zu testen. Sie kommen um ihr CO2 in unseren Boden zu pressen. Sie kommen ohne uns zu fragen. Sie kommen, obwohl wir ihnen deutlich sagen, dass sie nicht kommen sollen. Doch sie werden wieder gehen, wenn wir uns wehren!
Der Energiekonzern Vattenfall und mit ihm die SPD geführte Landesregierung setzt weiter auf die Braunkohle. Trotz der Klimakatastrophe, trotz der Menschen, deren Dörfer den Braunkohlebaggern weichen müssen, trotz der Alternativen wie Wind- und Sonnenenergie. Um das zu rechtfertigen propagiert Vattenfall die Verpressung des Klimagases CO2, das in großen Mengen bei der Braunkohleverbrennung entsteht. Dabei ist es völlig unklar, ob so eine Verpressung funktioniert und mit welchen Risiken diese verbunden ist. Und auch die Meinung der Betroffenen in und um Neutrebbin und anderswo interessiert den Konzern nicht, denn hier geht es um sehr viel Geld.
Der Gentechnikkonzern Pioneer setzt auf die AgroGentechnik. Trotz des Verbotes von kommerziellen Genmaisanbaus, trotz der zahlreichen Studien die Schäden an Insekten beweisen, trotz der konventionell und biologisch wirtschaftenden Bauern, die durch unkontrollierbare Auskreuzung um ihre Ernte und ihre Betriebe fürchten müssen, trotz der ImkerInnen die durch Verunreinigungen ihren Honig nicht mehr verkaufen können. Zusätzlich gibt es internationale Erfahrungen in Argentinien, Indien und Kanada, dass die Gentechnik den Bauern langfristig nur schadet und lediglich den Geschäftsinteressen der Großkonzerne nutzt. Dabei ist die genaue Funktion der Gene noch unklar, die Auswirkung der Manipulationen am Erbgut nicht einschätzbar. Und auch hier wird die Meinung der Betroffenen in und um Neutrebbin ignoriert, denn mit Patenten soll sehr viel Geld verdient werden.
Großkonzerne nutzen das Land um ihren Profit zu maximieren. Die Menschen vor Ort, die den befürchteten katastrophalen Folgen ausgesetzt wären, bleiben ungefragt. Sie werden zu Versuchskaninchen degradiert. Die entsprechende Gesetzgebung stützt die Interessen der Großkonzerne. Doch die Versuchskaninchen wehren sich. Gegen die Verpressung des CO2 hat sich eine große Bürgerinitiative gebildet. Transparente hängen überall im Dorf. Bauern erklären ihre Bereitschaft zum zivilen Ungehorsam. Auf ihrem Land wollen sie Bohrungen verhindern. Auch gegen den Genmaisanbau gab es schon zahlreiche kleine Aktionen. Der kommerzielle Anbau ist inzwischen verboten worden. Die Versuchspflanzen der Firma Pioneer wurden im letzten Jahr von unbekannten zerstört.
Am 20. September wollen wir ein weiteres Zeichen setzen. Mit einem Protestspaziergang wenden wir uns gegen die Degradierung zu Versuchskaninchen durch die Großkonzerne. Start ist um 14:30 Uhr am Bahnhof Neutrebbin. Von dort geht es durch den Ort bis zum Genversuchsfeld. Eingeladen sind alle Menschen aus Neutrebbin und Umgebung, die sich den Großkonzernen nicht unterwerfen wollen und natürlich auch alle von außerhalb, denn Klimazerstörung und AgroGentechnik geht alle Menschen an.
Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg


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