Presseerklärung
zu den "Queer und Rebel- & Wagentagen" des Schwarzen Kanals
Schwarzer
Kanal - Aktionstage gehen weiter !!! Montag, 26.Oktober 2009, 11 Uhr
Treffen
mit Herrn Lippmann (Liegenschaftsfond) an dem Gelände in der Adalbertstrasse
Die Bewohner_innen und Unterstützer_innen des Schwarzen Kanals blicken
auf den erfolgreichen Auftakt der Aktionen zum Erhalt ihres Wohn- und
Kulturprojektes zurück. Bundesweit und international waren Aktivist_innen
in den letzten 5 Tagen zu den "Queer und Rebel-&Wagentagen"
angereist. Es gab ein vielfältiges Programm aus Aktionen, Demonstrationen,
diversen Workshops, Cabaret, Filmvorführungen und einer Fahrradralley.
Wie bereits bekannt, wurde am Freitag, 23.10.09 der seit vielen Jahren
leerstehende Schulhof in der Adalbertstrasse besetzt. Das Gelände
wird vom Liegenschaftsfonds verwaltet. Die Besetzer_innen liessen sich
von Räumungsandrohungen und grossem Polizeiaufgebot nicht einschüchtern.
Sie setzten es durch, bis Verhandlungsbeginn mit dem Liegenschaftsfonds,
auf dem Gelände bleiben zu können. Das ist eines der wenigen
Beispiele, in denen die "Berliner Linie" des Senats ("jede
Besetzung soll umgehend geräumt werden") durchbrochen worden
ist.
Der Wagenplatz
Schwarzer Kanal fordert ein angemessenes Ersatzgelände in der Innenstadt.
Mit der Besetzung wird die Tatsache unterstrichen, dass es ungenutzte
Flächen im Zentrum gibt. Dies hatten Liegenschaftsfonds und Politiker_innen
bisher abgestritten. Auf verschiedenen Transparenten der Besetzer_innen
waren folgende Forderungen zu lesen: "Liegenschaftsfonds umverteilen"
"Innenstadt für alle" "Unkommerzielle Projekte STATT
Spekulation mit öffentlichen Geländen"
Die Funktion
und das Vorgehen des Liegenschaftsfonds steht in ständiger Kritik,
nicht nur vom Schwarzen Kanal. Öffentliches Gelände wird durch
den Liegenschaftsfonds privatisiert und vermarktet. Diese Prozesse passieren
ohne Rücksicht auf soziale stadtplanerische Aspekte.
Obwohl den Unterstützer_innen
des Schwarzen Kanals das Gelände in der Adalbertstrasse bis Montagmittag
von Herrn Lippmann (Geschäftsführer des Liegenschaftsfonds)
überlassen wurde, provozierte die Polizei durch massives und agressives
Auftreten vor dem Tor. Unter immer neuen Vorwänden, versuchten sie
auf das Gelände zu kommen. Nur durch die besonnene Reaktion der Besetzer_innen
konnte eine Eskalation vermieden werden. In Eigeninitiative wollte die
Polizei zum Beispiel verhindern, dass Trinkwasser, Lebensmittel etc. auf
das Gelände gebracht wurden. Im Anschluss an die Demonstrationen
vom Samstag sperrte die Polizei sogar zeitweilig die umliegenden Strassen
ab, um Gäste nicht zur Suppenküche zu lassen. Die starke Polizeipräsenz
und das agressive Auftreten der Beamten wurde nicht nur von den Besetzer_innen
als Provokation empfunden. Offensichtlich störten sich, laut Zeitungsmeldungen
vom 25.10., auch andere Menschen im Kiez daran und antworteten mit Steinen
und Flaschenwürfen auf Polizeifahrzeuge.
Die Schwarzen
Kanal Bewohner_innen und Freund_innen bewerten die "Queer und Rebel&Wagentage"
erfolgreich und gehen gestärkt daraus hervor. Mit grosser Entschlossenheit
wollen sie für ihr 20jähriges Wohn-und Kulturprojekt kämpfen.
Am morgigen
Montag, 26.Oktober 2009 wird sich Herr Lippmann als Geschäftsführer
des Liegenschaftsfonds um 11 Uhr an dem Gelände in der Adalbertstrasse
einfinden. Zu diesem Termin war das Ende der Besetzung und die Aufnahme
von weiteren Verhandlungen in den Räumlichkeiten des Liegenschaftsfonds
vereinbart worden.
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