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"Nein
zum Europa des Kapitals!"
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Somit
war ich froh, gegen 15 Uhr ca. 2.500 Menschen wahrzunehmen. Die anderen
öffentlichen Schätzungen belaufen sich zwischen 500 und 4.500
Menschen. Auf den ersten Metern fiel die Vielfalt der TeilnehmerInnen
auf, allerdings auch das einschüchternde Auftreten der zivilen und
uniformierten Polizei und ihrer Hunde. Mehrmals sah ich, wie Beamte den
Hunden ein wenig Leine gaben, damit sie besser hochspringen und die Menschen
einschüchtern konnten. Der Block der Hedonistischen Internationale
zeichnete sich weniger durch Parolen und schwarze Kleidung, als viel mehr
durch tanzende und lachende Menschen aus, die es aber durch aussagekräftige
Schilder und Transparente nicht an Inhalt mangeln liessen. In diesem Bereich
wurden manche Auflagen (keine Glasflaschen!) auch nicht mit aller Härte
durchgesetzt. Viele Redebeiträge gab es von den unterschiedlichen
Gruppen zu hören, die den Ist-Zustand der heutigen EU heftig kritisierten.
Die Abstimmung der Lautis untereinander war zeitweise nicht sonderlich
gut, manche Beiträge überlagerten sich akustisch. Am Ende gab
es noch einen kleinen deftigen Durchbruch-Versuch an der Weidendamm-Brücke.
Zu den Klängen von "The final Countdown!" stürmten
einige hundert Menschen auf die Polizeiabsperrung los. Ein netter Versuch,
der auch bei energischerem Auftreten mangels Masse wohl nicht erfolgreich
gewesen wäre. So wurde die Abschlusskundgebung vor und nicht auf
der Brücke abgehalten!
Insgesamt gesehen war die Demo trotz der nur mäßigen Beteiligung wichtig und richtig. Die Polizei und ihre Auftraggeber hatten für erheblichen Unmut gesorgt aufgrund der zahlreichen willkürlichen Kontrollen und Einschnitte in die Bewegungsfreiheit auch von Nicht-Demonstranten! Schöne Szenen für Berlin und seine Besucher ergaben sich nach Auflösung der Demo am S-Bahnhof Friedrichstraße und Potsdamer Platz. Es wurden Menschen nach ihrem Gefahrenpotential - nach Aussage der Beamten an Kleidung und Frisur erkennbar - klassifiziert und dann in die eine oder andere Richtung geschickt. Die zahlreichen Sonntagsspaziergänger konnten selbst sehen, worauf Europa aufbaut, nämlich auf Ausgrenzung und Vertreibung von Menschen, die nicht ins gewünschte Schema passen! - mike - |
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