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Polizeiübergriffe auf gemeinsame Demo von KurdInnen und AntifaschistInnenBei einer gemeinsamen
Demonstration von antifaschistischen und kurdischen Gruppen kam es
am 26. November 2011 zu heftigen Zusammenstößen zwischen
DemonstrantInnen und der Polizei. Einsatzkräfte der Polizei griffen
immer wieder den Demozug an und wurden daraufhin mit Steinen, Flaschen
und Feuerwerkskörpern beworfen. Mehr als hundert DemoteilnehmerInnen
wurden festgenommen. Die Demonstration gegen "Faschismus und
Polizeistaat!" richtete sich gegen die Verstrickungen von Verfassungsschutz
und militanten Neonazis im Zusammenhang mit den Anschlägen der
Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Aufgerufen
hatte ein Bündnis Antifaschistischer Gruppen. Unter den mehreren
tausend TeilnehmerInnen waren auch zahlreiche KurdInnen, die ursprünglich
auf einer eigenen Demo gegen das Verbot der PKK demonstrieren wollten
der Aufmarsch am Halleschen Tor war aber vom Oberverwaltungsgericht
untersagt worden. |
Fotos:
as/Umbruch Bildarchiv
weitere Fotos (31 Bilder): fotogalerie |
Mit erheblicher Verspätung
startete die Demo dann am Oranienplatz, von Anfang an begleitet von einem
großen und behelmten Polizeispalier. Zu einer ersten Eskalation kam
es bereits nach mehreren hundert Metern, als türkische Nationalisten
die Demonstration zu provozieren begannen. In der Heinrich-Heine-Straße
stürmte die Polizei die Demo dann vollends, prügelte die Menschenmenge
auseinander und begann recht wahllos, Demo-TeilnehmerInnen zu verhaften.
Hierbei kam es zu tumultartigen Szenen, gezielten Fausthieben gegen Alt
& Jung und häufigem Pfefferspray-Einsatz. Aus dem Tumult heraus
entwickelte sich eine Straßenschlacht, bei der Flaschen, Steine, Feuerwerkskörper
und sonstige Gegenstände flogen, was die Polizei mit weiteren Festnahmen
und Pfefferspray beantwortete. Wie um die Demonstration vollends ins Chaos
zu stürzen, wurden zudem mehrere Demo-Ordner verhaftet, die ein Spalier
zwischen Polizei und der aufgebrachten Menge gebildet hatten und ihr Möglichstes
taten, um die Situation wieder zu beruhigen. Mehrere Presse-Vertreter wurden
mit Pfefferspray und Fußtritten von der Polizei gezielt attackiert.
Auch der Umbruch-Fotograf wurde mit Pfefferspray besprüht, als er eine
Festnahme aufnehmen wollte. Nachdem sich das Chaos etwas gelegt hatte, ging es mit einem engen Polizeispalier die Heinrich-Heine-Straße entlang Richtung Alexanderplatz, dem eigentlichen Endpunkt der Demonstration. Dann wurde die Demo überraschend unter den Jannowitzbrücken gestoppt und am Weiterzug gehindert. Alle Versuche der Veranstalter, die Demonstration weiterzuführen, wurden behindert. Statt dessen riegelte die Polizei auch den hinteren Teil der Demonstration in der Heinrich-Heine-Straße ab und kesselte die Veranstaltung praktisch komplett ein. Als anschließend Polizeieinheiten in die Demo stürmten, flogen wieder Steine, Flaschen und Böller. Noch mehr Polizei stürmte die Demonstration nunmehr von allen Seiten und nahm Dutzende DemonstrationsteilnehmerInnen fest. In dieser Situation sah sich der Veranstalter schließlich genötigt, die Demonstration vorzeitig zu beenden. Auch nach Ende der Veranstaltung durchkämmten Polizei-Einheiten immer wieder die Menschenmenge und nahm weitere Personen fest. Insgesamt wurden laut Polizeiangaben über 70 Menschen verhaftet und über 80 Polizisten verletzt. Die sicherlich nicht geringe Anzahl verletzter DemonstrantInnen blieb unbekannt. - as - |
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