Felix Otto aus
Kamerun soll acht Monate absitzen, weil er den ihm zugewiesenen Landkreis
verlassen hat. Er war am 31. März auf der Autobahn zwischen Erfurt
und Jena als Beifahrer von der Polizei kontrolliert worden. Die Folge:
Er mußte eine Haftstrafe antreten, die ein Richter bereits wegen
vorheriger Verstöße gegen die sogenannte Residenzpflicht
auf Bewährung erlassen hatte. Seither sitzt er in einer Zelle
der JVA Suhl-Goldlauter. Das härteste Urteil, das wir kennen,
kommentiert Pro Asyl. Flüchtlinge aus Thüringen und Sachsen-Anhalt
organisierten in Zusammenarbeit mit "The Voice" am 30. Mai
ein öffentliches Speak Out in der Erfurter Innenstadt. Sie fordern
seine sofortige Freilassung und die endgültige Abschaffung der
Residenzpflicht. Für den 25. Juni mobilisieren sie zu einer Demonstration
in Erfurt. In dem Aufruf heißt es dazu:
"Fast ein dreiviertel Jahr muss Felix Otto dafür ins Gefängnis,
dass er sein natürliches Recht in Anspruch genommen hat, wie
ein freier Mensch zu leben, ein Recht, das Asylbewerbern in Deutschland
verweigert wird. Er hatte sich geweigert, das Asylbewerberheim, das
kilometerweit vom nächsten größeren Ort in einem Stück
Wald bei Juchhöh im Landkreis Schleiz an der Südgrenze Thüringens
liegt, als seinen beständigen Aufenthaltsort zu akzeptieren,
hatte sich dem totalitären Zugriff der Ausländerbehörde
auf seine Person entzogen, wollte der ihm zwangsweise auferlegten
sozialen Isolation entkommen. Felix Otto hat sich lediglich genommen,
was gemäß den Menschenrechten einem jedem Menschen, aber
nicht einem Asylbewerber in Deutschland zusteht: Bewegungsfreiheit
und ein Leben in einem Minimum an Würde."
Isolation brechen - Freiheit für Felix Otto! Residenzpflicht
abschaffen
Demonstration in Erfurt: Am Donnerstag, 25. Juni 2009
Treffpunkt: 13.00 Uhr, Am Anger
Kundgebung Mit African Percussion - Buggy Djembe Jive aus Jena