Die Flüchtlingsunterkunft
Waßmannsdorf
Omar Khan ist Flüchtling
aus Afghanistan. Er lebt im Asylbewerberheim Waßmannsdorf im Landkreis
Dahme Spreewald südlich von Berlin. Für drei Wochen war Omar
im Rahmen eines Praktikums beim Umbruch Bildarchiv zu Besuch. Während
dieser Zeit machte er einen Fotobericht vom Alltag in seiner Asylunterkunft,
den wir euch hier vorstellen wollen.
In der ehemaligen Militärkaserve wohnen etwa 170 Flüchtlinge.
Sie kommen aus Afghanistan, Pakistan, Iran, Irak, Syrien und auch aus
westafrikanischen Ländern wie Nigeria und Kamerun. Die meisten leben
allein, es gibt einige wenige Familien. Die Zimmer sind unterschiedlich
groß. Mindestens zwei Flüchtlinge wohnen auf einem Zimmer,
öfters auch drei bis vier oder eine ganze Familie. Die sanitären
Bedingungen wie Küche und Bad sind spärlich ausgestattet. In
den beiden Hauptgebäuden gibt es jeweils eine Gemeinschaftsdusche
getrennt für Männer und Frauen und pro Etage drei Elektroherde.
Einige Flüchtlinge sind schon zehn Jahre oder länger in der
Asylunterkunft. Beschäftigungsangebote gibt es nur wenig. Seit kurzem
wird immerhin an zwei Tagen ein Deutschkurs angeboten. Die Jugendlichen
spielen auf der Wiese Fußball. Einzelne Flüchtlinge können
sich einige Euros hinzu verdienen durch Putzen oder Hilfsarbeiten für
den Hausmeister. Wie in vielen anderen Asylbewerberheimen würden
die Flüchtlinge gerne aus ihrer Isolation herauskommen. Einen ersten
Schritt in diese Richtung unternahmen die Refugees vom besetzten Oranienplatz
mit einem Besuch
in Waßmannsdorf, nachdem die Asylunterkunft im Oktober 2012
von Neonazis angegriffen worden war.
Omar wohnt seit 2010 in Deutschland. Sein Asylantrag wurde abgelehnt.
Jetzt lebt er hier mit Duldung aufgrund der unsicheren Kriegslage in Afghanistan.
Ob er bleiben kann, ist ungewiß. Über seinen Deutschkurs in
Berlin hat Omar als einer von wenigen die Möglichkeit erhalten, ein
Praktikum zu machen. Danach will er weiter Deutsch lernen und hofft darauf,
das er bei seiner zweiten Anhörung vor dem Verwaltungsgericht doch
noch eine Anerkennung seines Asylantrages und damit ein dauerhaftes Bleiberecht
in Deutschland bekommt.
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