Blockupy
in Berlin - Organisieren Blockieren Streiken.
Das Leben ist zu kurz für Kapitalismus
Für den 2. und
3. September 2016 hatte das Blockupy Bündnis zu einem antikapitalistischen
und antirassistischen Aktionswochenende in Berlin aufgerufen. Rund 1000
Menschen beteiligten sich am Freitag an Protesten gegen das Ministerium
für Arbeit und Soziales in der Wilhelmstraße. Mit einer Blockade
sollte einer der zentralen Orte markiert werden, in denen Verarmungs-
und Ausgrenzungspolitik gestaltet wird.
Die Demonstranten hatten sich am frühen Morgen am Potsdamer Platz
und am Gendarmenmarkt versammelt, um nach einer kurzen Kundgebung Richtung
BMAS zu ziehen. Die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort
war, hatte das Areal weitläufig abgesperrt und versuchte die Demozüge
schon am Kundgebungsort zu stoppen. Dabei setzte sie Faustschläge,
Tritte und auch Pfefferspray ein. Trotzdem sickerten beide Demozüge
durch ihren schnellen Aufbruch an den Polizeikräften vorbei und stießen
bis zum Ministerium vor. Dort gab es an verschiedenen Stellen Sitzblockaden.
Zeitweilig kesselte die Polizei größere Gruppen ein, themengerecht
und ungewollt punktgenau auch vor dem Finanzministerium. Nach Angaben
von Blockupy gab es am Vormittag etliche verletzte DemonstrantInnen und
über 50 Ingewahrsamnahmen.
Auch an anderen Orten in der Berliner Innenstadt gab es Protestaktionen.
So z.B. am Jobcenter Müllerstraße im Wedding oder am Hauptbahnhof
Berlin. Dort wurde für über zwei Stunden ein Transparent ("Gemeinsam
kämpfen gegen Rassismus und Sozialabbau") über dem Haupteingang
installiert, bevor es von der Polizei entfernt werden konnte. Am Abend
zogen 700 bis 1000 Menschen vom Roten Rathaus vor die Vertretung der Europäischen
Union, um gegen die Zusammenarbeit der EU mit der Türkei zur Abwehr
von Geflüchteten zu demonstrieren.
"Nach dem
Rechtsruck in Europa, nach dem dem Aufstieg der AfD, nach Tausenden Toten
im Mittelmeer, nach Abschiebungen, nach den jüngsten Verschärfungen
von HartzIV haben wir heute deutlich gemacht: Wir lassen die soziale Frage
nicht rechts liegen. Wir stellen uns gegen ein neoliberales Europa, welches
mit Spardiktat und Verschärfungen am Arbeitsmarkt Millionen weitere
in Armut und Unsicherheit treibt. Wir stellen uns zugleich gegen rechte
Mobilisierung, die mit Rassismus die Spaltung weiter forciert. Obwohl
wir keine europäische Mobilisierung angekündigt haben sind auch
Freundinnen aus Italien, Polen, Spanien, Tschechien und Frankreich mit
auf der Straße gewesen. Das zeigt: Wir stehen für ein solidarisches
Europa." (aus der Pressemitteilung
von Blockupy)
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