Plastikmeer
am Rande Europas - Arbeitsmigration
in der industriellen Landwirtschaft Fotos von Lisa Bolyos und Marco del Pra' |
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Die LandarbeiterInnengewerkschaft SOC ist eine rein andalusische
Gewerkschaft, die für die Rechte der "Jornaler@s",
TagelöhnerInnen in der Landwirtschaft, eintritt. Die SOC ging
aus den TagelöhnerInnenkommissionen hervor, die in den 1960er
und 1970er Jahren entstanden und am Ende der Franco-Diktatur mit ersten
illegalen Aktionen in Erscheinung getreten waren. Offiziell zugelassen
wurde die SOC im August 1976, acht Monate nach Francos Tod. |
Die SOC erfährt bei ihrem Engagement vor Ort Unterstützung
aus anderen europäischen Ländern. Mehrere internationale Menschenrechtsdelegationen wurden organisiert, Publikationen und Presseartikel entstanden, eine Vielzahl an Vorträgen, Pressekonferenzen und Aktionen fanden statt. Um die SOC in ihrer Arbeit zu unterstützen, hat das Europäische
BürgerInnenforum in mehreren europäischen Ländern eine
Solidaritätskampagne lanciert, die den Kauf von Gewerkschaftszentren
ermöglichen soll. Der Rassismus, der selbst am Immobilienmarkt
herrscht, macht es für die SOC unmöglich, Räume anzumieten.
Das erste Ziel der Kampagne ist bereits erreicht: In El Ejido konnte
die SOC Räumlichkeiten erwerben, die seit Mai 2005 genutzt werden.
Während in El Ejido hauptsächlich MarokkanerInnen leben
und arbeiten, sind es um die rund sechzig Kilometer weiter östlich
gelegene Stadt Níjar vor allem MigrantInnen aus Ländern
südlich der Sahara. Als nächster Schritt ist der Kauf von
einem Lokal im Stadtzentrum von Níjar geplant - die Kampagne
geht weiter. |