Protest gegen NPD-Aufmarsch
Am 1. Mai, marschiert
die NPD ab 11.00 in Hohenschönhausen voraussichtlich auf der Strecke ab
S-Bhf. Hohenschönhausen, Egon-Erwin-Kisch Str., S-Bhf. Wartenberg und zurück
(siehe Lageplan).
Zwei Gegenkundgebungen wurden angemeldet: Prerower Platz/ Lindencenter,
und Falkenberger Chaussee/ Prendener Str., jeweils 10.00. Letztere Kundgebung
wurde verboten, da sie sich für die Polizei strategisch ungünstig befindet.
Ob das Verbot bis zum 1. Mai aufgehoben wird, steht noch offen. Die Polizei
wird vermutlich versuchen, sämtliche Gegendemonstranten aus der Innenstadt
nicht über die S-Bahntrasse durchzulassen. Eine Möglichkeit ist, zur Kirche
Wartenberg vorzustossen, wo eine Andacht stattfinden soll.
Bericht aus Hohenschönhausen (Stand: 30. April 23.30 Uhr):
Wir hatten zwei Kundgebungen für 10 Uhr angemeldet, westlich (stadteinwärts)
und östlich (stadtauswärts) vom S-Bahnhof Hohenschönhausen auf der Falkenberger
Chaussee. Die Kundgebung westlich ist genehmigt und findet statt an der
Ecke Falkenberger Chaussee/ Zingster Str. - pünktlich! Die Kundgebung auf
der östlichen Seite sollte Falkenberger Chaussee Ecke Prendener Str stattfinden
und wurde von der Polizei verboten, wir haben Einspruch eingelegt und in
zwei Instanzen verloren - das ist also zunächst endgültig (die Anwälte halten
die Urteile für einen Skandal und werden vermutlich Verfassungsbeschwerde
einlegen). Diese Kundgebung wird also nicht stattfinden. Es wird aber stattfinden
in unmittelbarer Nähe zu dem verbotenen Kundgebungsort eine Andacht zur
Toleranz und Menschenwürde in der Ev. Kirche Wartenberg, Falkenberger Chaussee
93. Die Andacht beginnt um 10.30 Uhr. Die Kirche ist auch für Nicht-Gläubige
geöffnet, und zwar in der Zeit zwischen 9.30 Uhr und 14.00 Uhr: die Gemeinde
stellt sich wie im Vorjahr demonstrativ gegen die NPD-Kundgebung. Der Zug,
der von der westlichen Seite kommt, will über die Brücke zu der Kirche in
der östlichen Seite, um an der Andacht teilzunehmen. Es werden schriftliche
Einladungen für die Andacht am Kundgebungsort verteilt. Nach dem jetzigen
Stand werden dabei sein: div.Pfarrer, div Abgeordnete der Lichtenberger
BVV, des Angeordnetenhauses, der Bürgermeister des Bezirks, eine Bundestagsabgeordnete,
angeblich auch ein Senator: die Promis schätzen die Lage so ein, daß sie
mit allen anderen, die rüberkommen wollen zu uns in den Osten, auch durchkommen
werden. Da sich das wohl schon gegen 10.15 entscheidet, sollten alle pünktlich
sein. Einige werden auf jeden Fall auf der westlichen Seite bleiben und
von der S-Bahnbrücke aus und vom Lärmschutzwall parallel zur S-Bahn Richtung
Wartenberg, der als Weg begehbar ist, lautstark protestieren, Transparente
mit haben usw.
Ab 11.00 treffen die Nazis ein: vermutlich überwiegend per Bussen und PKWs,
aber auf ihren Seiten wird auch darauf aufmerksam gemacht, daß der S-Bahnhof
per S-Bahn und per Regionalbahn zu erreichen ist. Nach unserer Kenntnis
sollen sie von der Ecke Falkenberger Chaussee/Egon-Erwin-Kisch Str. Richtung
Wartenberg laufen und auf ähnlicher Strecke zurück. Ihre Autos werden wohl
an der Falkenberger Chaussee parken - das ist aber keine gesicherte Kenntnis.
Alle, die von uns auf der östlichen Seite sind, werden dann nach Lust und
Laune und Gelegenheit versuchen, deren Marsch protestierend zu begleiten
- oder in der Nähe der Kirche bleiben - oder sich sonstwie zu verhalten.
Wir freuen uns über viele BesucherInnen, die entweder schon früh direkt
in den östlichen Teil kommen - oder aber mit dem Zug über die Brücke. Natürlich
läßt sich über den weiteren Verlauf nicht viel sagen, aber immerhin haben
wir eine Pressekonferenz für 13 Uhr beschlossen: vermutlich auch in der
Kirche. So, wir freuen uns auf Euch und Eure/unsere Phantasie... Wir sehen
uns in Hohenschönhausen!
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Lageplan Hohenschönhausen
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