Die regelmäßig
stattfindenden Queer-Varietés, Konzerte, Freiluftkinos, Volxküchen,
Performances, Kleinkunstshows oder das Transgeniale Stadtdebakel 2005
werden von bis zu 500 Leuten besucht. Die Veranstaltungen kosten keinen
Eintritt und die KünstlerInnen nehmen auch kein Geld. Bei den Shows,
Kinos und Konzerten ist uns ein antirassistischer und queerer Bezug wichtig.
Dabei sind auf der Bühne des Schwarzen Kanals sowohl unbekanntere
KünstlerInnen aus verschiedenen Städten, als auch bekannte Größen
aus Berlin (wie Phyllis Mephista und Gloria Viagra) zu sehen. Auch beim
Kreuzberger CSD sind wir jedes Jahr dabei und bereichern ihn mit unseren
buntgeschmückten Traktoren und Hängern.
Und wo ist das
Problem?
Grundsätzlich gibt es zwei Probleme. Zum einen gibt es in Deutschland
Gesetze, die Wagenplätzen den Garaus machen können. Vor drei
Jahren musste der Platz bereits einmal weichen: der neuen Bundeszentrale
von Ver.di. Nach langen Verhandlungen bekam der Schwarze Kanal e.V. von
der Baufirma HochTief an der Michaelkirchbrücke einen mehr oder weniger
guten Ersatzplatz. Doch auch dort sollten die BewohnerInnen keine Ruhe
haben. Ihre Nachbarn Deutsches Architekturzentrum DAZ und die Office GrundstücksverwaltungsGmbH
klagten auf die Räumung des Wagenplatzes, da er eine "Wertminderung
ihrer Immobilien" bedeutete. Diesen Konflikt soll nun Herr Korbmacher
vom Oberverwaltungsgericht entscheiden.
Zum anderen ist der Fortbestand des Wagenplatzes Schwarzer Kanal akut
durch das städtebauliche Projekt Media Spree bedroht - ein weiteres
Puzzlestück einer ugly Stadtumstrukturierung in Berlin. "Media
Spree" heißt das Quartier, das auf einer Länge von 3,7
km zwischen Oberbaumbrücke und Michaelkirchbrücke geplant ist.
Auf einer Fläche von 120 ha sollen Büros, Wohnungen, Hotels,
Restaurants und Cafes entstehen. Mit Parks und Bootsanlegern an der Spree
soll eine finanzkräftige Kundschaft gelockt werden. Berlin soll nice
und clean werden. Wagenplätze stören da anscheinend.
Was ist zu tun?
Wir fordern von der Stadt, von Ver.di und von Media Spree eine Lösung
für das weitere Bestehen des 15 Jahre alten Wohn- und Kulturprojekts
"Wagenplatz Schwarzer Kanal e.V." an der Michaelkirchstraße
oder auf einem angemessenen Ersatzgelände !!!
Jeder Mensch soll
das Recht haben, auf seine Weise zu leben!
Gegen die häßliche Stadtumstrukturierung !
Keine Räumung nirgends ! Wir lassen uns nicht vertreiben!
Schwarzer Kanal bleibt !
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