Zug der Erinnerung

Am Samstag, den 12. April 08 versammelten sich vor dem Brandenburger Tor etwa 800 junge und alte Menschen zum Gedenken an das Schicksal abertausender Kinder und Jugendlicher, die zwischen 1942 und 1945 in Konzentrationslager deportiert wurden. Anlass war die bevorstehende Ankunft des "Zuges der Erinnerung" am nächsten Tag in Berlin. Mehrere RednerInnen, darunter Esther Bejarano (Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück), Romani Rose (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma), und Michael Joachim (Jüdische Gemeinde zu Berlin) berichteten über Deportationsschicksale, mahnten und kritisierten die Rolle der Deutschen Bahn und ihre Behinderung des Gedenkens.
Die DB hatte sich geweigert, den "Zug der Erinnerung" in den Berliner Hauptbahnhof einfahren zu lassen und die Ausstellung an diesem historischen Ort zu zeigen. Vom Hauptbahnhof, der früher der Lehrter Bahnhof war, gingen viele Deportationszüge in die Vernichtungslager.
Gegen 20.00 Uhr endete die Gedenkveranstaltung und es formierte sich ein Schweigemarsch zum Potsdamer Platz vor die Zentrale der DB. Dort wurde für jedes namentlich bekannte Kind aus Berlin, welches deportiert wurde, eine Kerze entzündet. Bei jeder der über 4600 Kerzen lag ein Namenskärtchen.
Bis tief in die Nacht rein brannte das Lichtermeer. - mo-