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Das Thong Nhat-Government Hotel (Quy Nhon)

  Verdiente Veterane und alte Parteimitglieder versammeln sich anläßlich des Feiertags der Armee im Hotel. Nicht protzend oder prahlend, sondern ruhig sitzen sie an den langen, gedeckten Tischen. Einmal mehr eine Versammlung schmächtiger Menschen mit hageren Gesichtern - unterernährt, als seien sie vorgestern aus langer amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Im neuen, vornehmen Hotel wirken sie wie NLF-Kämpfer auf Fronturlaub in der Etappe.
Nach dem gemeinsam eingenommenen Diner sitzen sie entspannt in Gruppen herum: proletarischer Touch im exklusiven, fehl geplanten Hotel. Ruhig, mit würdig angebrachtem Toast, Salut!, das Bierglas freundlich stoßend, in einfachen, grauen Anzügen ohne Parteiabzeichen. Wie überhaupt das herrschende Regime nie laut oder protzig sich äußert, Macht demonstriert, sondern unauffällig aus dem Hintergrund dirigiert.
Sogar die Führungsspitze der Partei wirkt auf der Mattscheibe des Fernsehers blaß und eingefallen, asketisch, als hätten sie gestern erst die Tunnel des Vietcong von Cu Chi verlassen, als wären noch vorgestern die furchtbaren Bombenteppiche der Amerikaner auf den Ho Chi Minh-Pfad gedonnert.