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Leon lächelte: "Inzwischen war ein Sohn geboren. Das Haus
wurde meinem Bruder zu klein, und nach einer kurzen Zeit der Zufriedenheit
reichte ihm das einfache Leben nicht mehr. Er ging zurück auf
die Ölfelder. Seine junge Frau ließ er daheim, und wieder
wartete sie geduldig auf seine Rückkehr. Sie magerte ab und begann
zu kränkeln. Nun, mein Bruder kehrte nach Jahr und Tag zurück
und baute für fünf Lakh - bedenken Sie nur: für 500.000
Rupien! - ein neues, großes Haus."
Leon schwieg. Dachte er an sein bescheidenes Salär, das er als
Manager des kleinen Provinzhotels bezog? Nach einer nachdenklichen
Pause fuhr er fort: "Doch mein Bruder wurde von Tag zu Tag unruhiger.
Sein Traum war ein neues, importiertes Auto, für das ihm das
Geld fehlte. Wieder ging er nach Arabien und kam nach einigen Jahren
mit den besten Sorten schottischen Whiskys zurück und kaufte
sich einen neuen, importierten Wagen. Er trank mit seinen alten Freunden,
spielte den reichen Macker und fuhr sie in seiner Prachtlimousine
spa-zieren. Seine Frau lag im Hospital."
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Leon unterbrach seinen Redefluß: "Wissen Sie, weshalb Kerala
von allen indischen Staaten die meisten Hospitäler hat? Nein? Die
alten Menschen sitzen untätig herum und warten auf ihre Angehörigen,
die im Ausland arbeiten. Sie bewegen sich zu wenig und beschäftigen
sich solange mit Krankheiten, bis sie tatsächlich krank werden!
- Nun, seine Frau starb im Hospital, und mein Bruder ging zurück
nach Arabien, und er sagt, er will für immer dort bleiben. Seit
achtzehn Jahren arbeitet er nun auf den Ölfeldern."
"Und was wurde aus seinem Sohn?" fragte ich.
"Der arbeitet." - "Wo?"
Leon schaute mich verständnislos an: "Er arbeitet wie sein
Vater auf den Ölfeldern...!"
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