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Freundin Sheeja zeigt auf die Tafel CADBURY-Schokolade,
die vor ihr auf dem Tisch liegt: "DAIRY MILK - good taste, good
quality!". Dabei betont sie genießerisch das good, läßt
das Wort wie Schokolade auf der Zunge zergehen im Vorgeschmack auf
das süße Stück, das sie sich gleich von der Tafel
abbrechen wird.
CADBURY, die zu Kolonialzeiten bekannte englische Schokoladenmarke,
ist überall in Indien erhältlich. Sie hat Maßstäbe
gesetzt, denn die Wyanad-Leute nennen nicht nur die Schokolade allgemein
so, sondern der Einfachheit halber auch den Kakaobaum und die Kakaobohne.
Da-bei ist die Schokolade recht teuer und für den armen Inder
unerschwinglich. Und in der Qualität bestenfalls drittklassig.
"Hast du DAIRY MILK schon einmal probiert?"
Sheeja nickt: "Vor zwei Jahren habe ich ein Stück Schokolade
gegessen. Ein indisches Auf-nahmeteam drehte vor unserem Haus auf
den abgeernteten Reisfeldern einen Film. Er heißt "Damiri",
ich habe ihn noch nicht im Kino gesehen. Sie jagten auf Pferden und
schossen mit ihren Colts, und am Ende schenkten sie den Kindern DAIRY
MILK-Schokolade."
"Das war das erste Mal, daß du Schokolade aßest?"
"Ja!" sagt Sheeja, "da war ich bereits siebzehn Jahre
alt."
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