Aktion Analyse - Ein Wettbewerb
gegen Rassismus in unseren Städten
Mitte September 2001
fand in Mirow bei Fürstenwalde ein antirassistisches Camp statt,
an dem Jugendliche aus ganz Brandenburg teilnahmen. Hier wurde eine neue
Idee vorgestellt: die "Aktion Analyse". Was das ist, erfahrt
Ihr im nebenstehenden Video. Wir zitieren aus dem Aufruf der VeranstalterInnen:
>rassismus_aufzeigen.dagegen_agieren!< "Rassismus und Rechtsradikalismus sind in Brandenburg schon viel
zu alltäglich geworden. Dagegen muss etwas getan werden! Wir denken, dass
es viele Jugendliche und junge Erwachsene in Brandenburg gibt, die sich
gegen Rechtsradikalismus und Rassismus engagieren wollen oder dies schon
länger tun. Daher haben wir diesen Wettbewerb ausgeschrieben, um das vielfältige
Engagement zu sammeln, zu präsentieren und endlich auch einmal wertzuschätzen.
Bei diesem Wettbewerb geht es nicht darum, das meiste zu wissen oder am
bekanntesten und am besten zu sein. Es geht in diesem Wettbewerb um eure
Ideen, eure Kreativität und euer Engagement. Rassismus und Rechtsextremismus
gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Bereichen, so wie auch die
Aktionen und Strategien dagegen die unterschiedlichsten sein können. Wichtig
ist nur, dass Rassismus und Rechtsradikalismus in den unterschiedlichsten
Bereichen und Formen mit den unterschiedlichsten Aktionen und Strategien
bekämpft werden. Daher werden am Ende auch die unterschiedlichsten Preise
vergeben." Die InitiatorInnen vom antirassistischen Jugendbündnis Aktion
Noteingang
Teilnehmen können: Jugendliche und Junge Erwachsene aus Brandenburg
Wettbewerbsbeginn: 15.September 2001
Einsendeschluss: 15. Mai 2002
Preisverleihung: Juni 2002
Einsendeadresse: aktion-analyse c/o DJB e.V., Breitscheidstr. 41, 16321
Bernau
Bei Fragen gibt's hier mehr Infos und Hilfe: 0173 - 4262 187
www.aktion-analyse.de
analyse@djb-ev.de
Antirassistisches
Camp bei Mirow im September 2001
Klicke auf das obenstehende Bild und siehe ein Video.
(9'02 Min., mp4)
Unser Wettbewerb
besteht aus drei gleichberechtigten Teilen:
(A) Recherche [ wie ist die Situation in meiner Stadt/ Gemeinde? ]
(B) Aktion [ um die Situation zu verändern ]
(C) Dokumentation [ damit andere sehen können was getan wurde ]
Schaut euch zuerst in eurer Stadt oder Gemeinde um, ob es Rassismus oder Rechtsradikalismus
gibt. Erkundigt euch genau und überlegt dann, was ihr dem entgegensetzen könnt.
Dann dokumentiert ihr das ganze und schickt es ein. Das Wettbewerb Filmteam
steht euch jederzeit mit Rat und Technik zur Verfügung, wenn ihr eure Ideen
mit Filmen umsetzen oder dokumentieren wollt. [!!!] Bis zum 15. Mai 2002 müssen
alle Dokumentationen bei uns eingegangen sein.
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Was kann recherhiert werden? (nur beispiele)
- Ist das Erscheinungsbild Eurer Stadt geprägt bzw. mitbestimmt von Rassismus
und Rechtsextremismus?
- Sind Formen von Rassismus und Rechtsextremismus erkennbar? Welche?
- Existiert eine Dominanz durch Rechte in Schulen und Jugendclubs Eurer Stadt,
und wie drückt sie sich aus?
- Welche Organisationsstrukturen der Rechten gibt es?
- Gibt es in Eurer Stadt sogenannte "No-Go-Areas", also Gegenden, wo Menschen,
die nicht deutsch oder alternativ aussehen, nicht hingehen sollten, weil es
für sie zu gefährlich ist (wegen der Gefahr von Übergriffen durch Rechte)?
- Gab es Übergriffe von Rechtsextremen auf Nicht-deutsche oder andere?
- Haben Nicht-Deutsche gleiche Rechte und gleiche Möglichkeiten wie Deutsche
?
- Wie ist die Situation in Flüchtlingsunterkünften vor Ort, wie sind die Lebensbedingungen
von Flüchtlingen in der Unterkunft und in der Stadt insgesamt?
- Wie ist der Umgang mit Rassismus und Rechtsextremismus in den örtlichen
Behörden, bei der Polizei, in der Öffentlichkeit, etc.?
- Haben sich lokalen PolitikerInnen öffentlich rassistisch geäußert?
- Wer ist verantwortlich für Rassismus und Rechtsextremismus in ihren unterschiedlichen
Formen und Ausprägungen?
- Was ist seit dem Sommer 2000 passiert? Hat es Entwicklungen in Euer Stadt
/ in Eurem Ort zum Thema Rechtsradikalismus / Rassismus gegeben? Welche?
- Gab es in Eurer Stadt die "Aktion Noteingang"? Wenn ja, was hat sich im
Vergleich zur Situation vor 2-3 Jahren verändert? (Bilanz ziehen)
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Wo kann recherchiert werden? Auf der Strasse Schulen / Unis Jugendclubs in
den Medien (Lokal TV, Zeitung, Radio, Reden der PolitikerInnen) Behörden (Sozialamt,
Ausländerbehörde,...) Öffentliche Verkehrsmittel Bei der Wohnungssuche Bei
der Jobsuche In der Nachbarschaft In Flüchtlingsunterkünften Bei der Polizei
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Wie kann recherchiert werden? Interviews (mit Betroffenen / Flüchtlingen,
mit MitarbeiterInnen aus Behörden, mit ausländisch Aussehenden, mit Jugendlichen,
mit der Bevölkerung, mit LehrerInnen etc .) Statistiken auswerten (fragt Gemeinde
/ Stadtverwaltung / Land) Zeitungsartikel sammeln filmen Beobachtungen und
natürlich alles was euch noch dazu einfällt Im Juni 2002 wollen wir den Wettbewerb
auswerten. Dazu wird es eine große Veranstaltung geben, zu der alle TeilnehmerInnen
eingeladen werden. Eine Jury wird die Preise vergeben. Dann können wir gemeinsam
überlegen, wie wir Euren Ergebnissen die größtmögliche Aufmerksamkeit geben
(Internet, Presse, Veranstaltungen, Broschüre).