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"Gendreck weg!"In aller Öffentlichkeit
und doch fast unbemerkt von ihr hat auf deutschen Feldern der kommerzielle
Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen begonnen. Nahe Hohenstein
bei Strausberg hat der Großbauer Piprek in Zusammenarbeit mit
dem US-Genmultikonzern Monsanto 10 ha Genmais ausgesät . Trotz
aller Kritik von Lokalpolitikern aus Strausberg und NaturschützerInnen
ließ sich Piprek von seinem Vorhaben bisher nicht abbringen.
Die Aktion "Gendreck weg!" rief deshalb zum 31. Juli 2005
zu einer "Freiwilligen Feldbefreiung" des Genmaisfeldes
auf. Unter den rund 300 Teilnehmerinnen reisten auch BäuerInnen
und ImkerInnen aus der Schweiz, Frankreich und Österreich an,
um die Aktion gegen Gentechnik in der Landwirtschaft zu unterstützen.
(weiter: siehe unten) |
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Die angekündigte
Zerstörung des Genmaisfeldes traf auf ein massives Polizeiangebot
mit mehreren Hundertschaften, Hunden, einer Reiterstaffel und einem
Räumpanzer. Ein Hubschrauber sorgte für ein Schottland- Feeling
unter den AktivistInnen. Erst nach einigem Hinundher durfte die Demonstration
vom Camp, auf dem die Kundgebung stattfand, in Richtung Hohenstein losgehen
und traf dort erneut auf Straßensperren. Zur Umgehung der Polizeikette
wichen etliche AktivistInnen auf die umliegenden Felder aus. Bei der
darauf stattfindenden Verfolgungsjagd gingen die PolizistInnen zum Teil
heftig gegen die Protestierenden vor, eine 63jährige Frau wurde
durch den Biss eines Polizeihundes verletzt und musste stationär
im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt wurden etwa 60-70 AktivistInnen
vorübergehend festgenommen. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland sind laut offiziellen Umfragen gegen Gentechnik in Nahrungsmitteln, 70 Prozent der Bäuerinnen und Bauern lehnen gentechnisch verändertes Saatgut ab. Trotz dieser starken Ablehnung versucht der Saatgutmulti Monsanto auch hier Gentechnik durchzusetzen. Seit der Aufhebung des EU-Moratoriums zur Agro-Gentechnik werden dieses Jahr erstmals in Deutschland auf größeren Flächen gentechnisch manipulierte Pflanzen (GMO) angebaut (EU-weit sonst nur in Tschechien und Spanien). Gentechnisch veränderter insektenresistenter Mais ist auf etwa 150 Hektar in Brandenburg ausgesät worden. Gentechnik in der Landwirtschaft ist nicht "rückholbar", niemand kann die Gefahren abschätzen. |
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