1.
Mai 2001 in Berlin
Wie
heutzutage Krawall verhindert wird
Innensenator Werthebach
verbietet zum ersten Mal die seit 1988 alljährlich stattfindende "revolutionäre
1.Mai-Demonstration". 9000 Polizisten sollen dies durchsetzen. Die
NPD kann dagegen am Vormittag relativ ungestört und geschützt
von 2000 Polizisten durch Hohenschönhausen marschieren.
Unter dem Motto "Freiheit stirbt mit Sicherheit" demonstrieren
am Nachmittag ca. 5000 Menschen in Kreuzberg gegen das Verbot der autonomen
Demonstration. Gegen 18:00 will die angereiste Polizei unbedingt den Heinrichplatz
räumen und fordert die Menschen auf, zum Mariannenplatz abzuziehen.
Trotz der klaren Absprache, auf keinen Fall gegen das dort stattfindene
Stadtteilfest vorzugehen, schafft sich die Einsatzleitung hiermit selbst
eine Begründung für die anschließende Eskalation: Mehrere
Hundertschaften mischen das Stadtteilfest auf, angeblich um gegen dorthin
geflüchtete "Straftäter" vorzugehen. Was nun geschah dokumentieren
unsere Bilder in Ausschnitten. Die Kämpfe verlagern sich vom Mariannenplatz
bis nach Neukölln und dauerten bis nach Mitternacht. Bilanz des diesjährigen
1.Mai: Die heftigste Randale seit 10 Jahren, ca. 600 Festnahmen, 40 Haftbefehle,
166 verletzte Polizeikräfte, eine unbekannte Anzahl verletzter DemonstrantInnen
und FestbesucherInnen. Und ein Senator Werthebach, der unverdrossen seinen
Eskalationskurs als Konzept `langfristiger Befriedung der Hauptstadt´
propagiert.
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Fotos:
-cso-/Umbruch-Bildarchiv
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