Fernab der Weltöffentlichkeit
findet im Nordosten Sri Lankas derzeit eine menschliche Tragödie
statt. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht vor einer Militäroffensive
der Regierung gegen tamilische Rebellen im Namen der Terrorismusbekämpfung.
Nach Informationen der Oppositionsbewegung sind im Januar und Februar
2009 bereits über 5000 tamilische Zivilisten in diesem Krieg
umgekommen, über 10.000 wurden verletzt.
Am 8. April 2009 demonstrierten rund 300 Tamilen vor dem Auswärtigen
Amt in Berlin. Sie appellierten an das Deutsche Außenministerium,
an die UN und internationale Hilfsorganisationen, sofortige Maßnahmen
gegen den Genozid an den Tamilen in Sri Lanka zu ergreifen. Aus ihrer
Presseerklärung: "Täglich werden Tamilen, auch in
den von der Sri Lankischen Regierung so ernannten Safe Zone
ermordert. Gestern hat sich die prekäre Lage zugespitzt: Das
srilankische Militär hat die Tamilen im umkämpften Gebiet
von Mullaithivu mit Chemikalien/ Giftgas angegriffen und es wurden
dabei über 1000 Zivilisten getötet. Wir machen uns große
Sorgen um unsere Verwandten und befürchten, dass die Morde auch
morgen weitergehen."
Wegen der sich zuspitzenden Situation in Sri Lanka protestieren zunehmend
mehr Menschen weltweit.
Hundertausende gingen in London und Bern auf die Straße. Ein
beginnender Hungerstreik vor dem Auswärtigen Amt in Berlin wurde
verhindert. Nach zwei Tagen transportierten Mediziner die beiden Hungerstreikenden
in die Charite. In Düsseldorf haben Protestierende vor dem Landtag
ein Camp errichtet. Tausend Personen täglich besuchen 14 Hungerstreikende,
deren Aktion vor gut zwei Wochen begann.