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THEMA: Hausbesetzungen
ORT: Berlin
ZEIT: 80er Jahre
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 653 \
Update vom Januar 2023:
Vor kurzem hat das Umbruch Bildarchiv eine weitere Fotoausstellung geerbt mit zum Teil noch unveröffentlichten starken Momentaufnahmen aus der Berliner Hausbesetzerbewegung 1981. Die Bilder wollen wir euch nicht vorenthalten. Siehe rechts unten. Fotogalerie: Der Berliner Häuserkampf 1981, Teil 2.

30 Jahre Häuserkampf und Bewegung

Vom 9.-18. September 2011 fand in Berlin eine Veranstaltungswoche zur Geschichte der Hausbesetzungen und Mietkämpfe in Berlin statt. In dieser "Woche der Widerspenstigen" schlugen Ex-BesetzerInnen aus den 80ern und jetzige AktivistInnen eine Brücke zwischen damals und heute. Vieles von dem, was die Bewegung in den 80er Jahren angetrieben hat, gewinnt zunehmend wieder an Bedeutung: sei es der Kampf um Freiräume oder der gegen Verdrängung und Spekulation.
“Aufgenommen!” lautet daher auch der Titel einer Fotoausstellung mit 85 Impressionen der Hausbesetzerbewegung 1980 - 1984 in Berlin. Während der Veranstaltungswoche wurde sie im Garten der ehemals besetzten Häuser am Fraenkelufer/Kohlfurter Straße gezeigt. Hier die Bilder als Fotogalerie und als Musik-Videoclip.

Die Fotoausstellung wurde zusammengestellt von der AG für Bildquellenforschung und Zeitgeschichte und vom Umbruch Bildarchiv. Ein tragischer Vorfall begleitete die Entstehung der Ausstellung: Diethart Kerbs, der sich besonders engagiert hatte, erlitt einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Am 27. Januar 2013 starb er an den Folgen des Schlaganfalls.

 
"Aufgenommen!"
Häuserkampf in Berlin (80er)
Musikvideoclip

Fotos: Michael Kipp, Manfred Kraft, Wolfgang Sünderhauf, Barbara Klemm, Ann-Christine Jansson, Peter Homann, J.P. Böning, Wolfgang Krolow, Ulrich Sauerwein u.a.
Musik: Fehlfarben

Video: Umbruch Bildarchiv 2011 (4'46 Min.)
Video ansehen: Klicke auf den Pfeil oder das Bild (ogv und mp4-Version 75 MB)

Der Berliner Häuserkampf, Teil 1 (1980 - 1984) Fotostrecke ansehen

Am 12.12.1980 räumte die Polizei in Kreuzberg eine Neubesetzung am Fränkelufer und ging massiv mit Tränengas und Knüppeln gegen Unterstützer_innen vor. In dieser Nacht entwickelten sich Krawalle, wie sie Kreuzberg schon lange nicht mehr erlebt hatte. Der 12.12. 1980 war der Startschuss einer neuen Ära der Hausbesetzer_innenbewegung. Innerhalb weniger Monate wurden berlinweit rund 160 Häuser besetzt. Das Heer von Spekulanten, das mit einer Unzahl von leerstehenden Altbauten einen Reibach machen wollte, wurde kollektiv zurückgeschlagen. Tausende Besetzer_innen, Mieter-Initiativen, Nachbarn, Projekte, Kollektive, zahlreiche Paten der Häuserbewegung – mehr oder weniger prominent – trugen dazu bei.
Tragischer Höhepunkt der Entwicklung war der 22. September 1981. Bei der Räumung acht besetzter Häuser trieb die Polizei Demonstranten in den fließenden Verkehr. Hierbei wurde Klaus-Jürgen Rattay auf der Potsdamer Straße von einem BVG-Bus totgefahren.
Es läuft eine lange Linie von den ersten Hausbesetzungen der siebziger Jahre über die Häuserkämpfe Anfang der 80er in West-Berlin und 1990/91 in Ost-Berlin (Mainzer Straße) bis in unsere Tage (Liebigstraße 14). In allen Ländern Europas gab und gibt es einen immer wieder aufflammenden Widerstand gegen Teuerung und Mietervertreibung, Stadtumwandlung und Gentrifizierung. Städte wie Amsterdam und London haben eine reichhaltige Geschichte der Hausbesetzungen. Waren es in Hamburg die Hafenstraße und das Gängeviertel, so haben in Berlin die Instandbesetzer eine vielseitige Kultur entfaltet mit Wandgemälden, Konzertveranstaltungen, Plakaten, Flugblättern und eigenen Zeitungen. Die Ausstellung in Berlin dient der Erinnerung an die historischen Ereignisse, ihre Fotograf_innen, aber auch der Auseinandersetzung mit der ungebrochenen Aktualität der dahinter stehenden Probleme der Stadtentwicklung.

Update Januar 2023. Vor kurzem hat das Umbruch Bildarchiv eine weitere Fotoausstellung geerbt mit zum Teil noch unveröffentlichten starken Momentaufnahmen aus der Berliner Hausbesetzerbewegung 1981. Vielen Dank für die Vermittlung an den Kollegen Jan-Peter Böning und die beteiligten Fotograf*innen Ann-Christine Jannson, Arnim Stauth, Peter Lafrentz. Die Fotostrecke haben wir ergänzt mit Bildern von Monika v. Wegerer, Peter Homann und aus dem umfangreichen Archiv von Michael Kipp. Die Bilder wollen wir euch hier in einer zweiten Fotostrecke vorstellen:

Der Berliner Häuserkampf, Teil 2 (1981) Fotostrecke ansehen

 

Fotos: Michael Kipp, Manfred Kraft, Wolfgang Sünderhauf, Barbara Klemm,
Ann-Christine Jansson, Peter Homann, J.P. Böning, Wolfgang Krolow,
Christian Schulz, Ulrich Sauerwein, Thomas Leuner u.a.
weitere 72 Fotos : Fotogalerie ansehenWeiter

Fotos: Der Berliner Häuserkampf - Teil 1 (1980 bis 1984)

Fotos: Michael Kipp, Ann-Christine Jansson, Arnim Stauth, Monika v. Wegerer,
Peter Lafrentz, Peter Homann u.a.

weitere 70 Fotos in der Fotogalerie ansehen Weiter

Fotos: Der Häuserkampf in Berlin - Teil 2 (1981)

Am 15. Januar 1981 tritt der regierende Bürgermeister Dietrich Stobbe mit dem gesamten Senat zurück. Vorausgegangen war ein Skandal um eine Millionenbürgschaft des Senats für ein Bauprojekt. Der Architekt Dietrich Garski war spurlos verschwunden und hatte geplatzte Landesbürgschaften von über 100 Millionen Mark hinterlassen.
Westberlin, dein Sumpf.
Die Bewegung nutzt das Machtvakuum, das durch den Legitimationsverlust
des Berliner Senats entstanden ist, und geht in die Offensive. Fast täglich werden in Kreuzberg und nun auch in anderen Bezirken leer stehende Mietshäuser instandbesetzt. Als am 10. Mai 1981 Neuwahlen für den Senat stattfinden, gibt es in Berlin bereits 162 besetzte Häuser.



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