Alle kennen den
süßen Geschmack von Orangen. Aber leider ist es wenigen bekannt,
unter welchen Bedingungen Apfelsinen hergestellt werden. Ausgerüstet
mit zwei Fotoausstellungen, zwei Tonnen Orangen, Veranstaltungen und
Infomaterial zog Anfang März eine 9köpfige Aktionsgruppe quer
durch Österreich und Deutschland und erreichte am 11. März
als letzte Station ihrer Tour Berlin. Erschöpft aber mit guter
Laune berichteten die Akteurinnen über die ereignisreiche Fahrt,
die Ihr Ziel erreicht hat: auf die miserablen Arbeitsbedingungen in
der "industriellen Landwirtschaft" aufmerksam zu machen und
gegen den G8-Gipfel im Juni 2007 in Heiligendamm zu mobilisieren. Verblüffend
viele Menschen schauten sich interessiert die Fotoausstellungen an,
15.000 Exemplare der Aktionszeitung "Ausgepresst" kamen unter
die Leute und es gab jede Menge spannender Diskussionen in den Fußgängerzonen
und während der Veranstaltungen. Ein ausführlicher Bericht
der Tourgruppe siehe bei
Indymedia .
Die Orangen der Infotour aus Bio- Produktion eines Alternativ-Projektes
in Südspanien wurden während der Tour verschenkt. Ein praktisches
und symbolisches Zeichen dafür, daß mensch sich heutzutage
nicht Gedanken über einen "gerechteren" Preis machen
sollte, sondern über ein gänzlich anderes System von Produktion,
Aneignung und Verteilung.
Die Idee, mit diesem ungewöhnlichen Equipment "Orangen"
auf Tour zu gehen entstand anläßlich zweier Fotoberichte
bei Umbruch. "Der bittere Geschmack
von Orangen" von fotofraxia,
Athen beschreibt die Situation der Plantagenarbeiter in Griechenland.
Dies sind vor allem junge Afghanen, die vor Krieg und Armut geflohen
für einen Hungerlohn in Griechenland toleriert werden. Je Kilo
geernteter Orangen erhalten sie ein Entgeld von 1,6 Cent. "Plastikmeer
am Rande Europas" von Lisa Boyles und Marco del Pra' zeigt
die großen Plastikfarmen rund um Almeria in Spanien, Produktionsstätte
unseres täglichen Gemüses. Die Arbeitsbedingungen gleichen
sich: auch hier hohe Profite für Wenige und ausgepresste LandarbeiterInnen.
Hinzu kommen Zerstörung der Umwelt durch Pestizide, Erosion der
Böden und Luftverschmutzung. Aber auch: Ansätze von Widerstand.
In Almeria beginnen sich MigrantInnen und ArbeiterInnen in der Basisgewerkschaft
SOC zu organisieren. Die Erlöse der Infotour sollen beitragen,
dort ein gemeinsames Infocafe der PlantagenarbeiterInnen aufzubauen.
Die Tourdaten: 3. März Graz/Österreich, 5. März München,
6. März Schorndorf, 7. März Heidelberg, 8. März Göttingen.
9. März Rostock, 10. März Greifswald, 11. März Berlin
Eine Bilder-Diashow
mit Musik von der Tour als Windows Media Clip:
download
hier oder mit Klick auf das Startbild (7'30 Min, für DSL, 7
MB)
Für die, die keine Videos auf ihrem Rechner anschauen können,
hier die Bildgalerie
ohne Musik und Videoformat