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Spontan-Demo am Mariannenplatz
(10 Fotos)

THEMA: 1. Mai
ORT: Berlin
ZEIT: 1. Mai 2011
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 4157 \

1. Mai 2011 in Berlin

"Yalla, Yalla" wurde am 1. Mai 2011, dem weltweitem Kampftag aller Ausgebeuteten und Entrechteten, in Berlin bei der revolutionären 18-Uhr-Demonstration aufgenommen. Denn "Yalla, Yalla" hallt es zur Zeit durch zahlreiche arabische Länder, wie Tunesien, Ägypten, Syrien und Libyen. "Vorwärts!" oder "Los, los!" meint hier das Aufbegehren der Bevölkerung gegen jahrzehntelang herrschende Unrechtsregime. Mangelnde Versammlungsfreiheit, fehlende Pressefreiheit, oftmals religiös-kulturelle Enge, Korruption und Vetternwirtschaft – abgesichert durch brutale Polizei bzw. Militär – lässt derzeit die Massen für Veränderung auf die Straße gehen. Die jeweiligen Machthaber haben sich enorm bereichert durch europäische- und nordamerikanische Regierungen und Konzerne, die vor allem Bodenressourcen – allem voran Öl – für die Herstellung von Produkten verschwenden.

Die Demonstration mit rund 15.000 Teilnehmenden zog von Kreuzberg durch Neukölln, wie in den vergangenen Jahren getragen durch zahlreiche linke Gruppen. Die Reden widmeten sich der Mietenexplosion, dem Krieg, den Aufständen in arabischen Staaten, der Atomkraft sowie der grundsätzlichen Ablehnung des kapitalistischen Verwertungssystem; das Motto lautete: "Für die soziale Revolution".

In Neukölln kam es am Rande der Demonstration zu Attacken auf Banken, Lebensmittel- und Kleidungsdiscounter, auch eine Polizeiwache wurde mit Steinen angegriffen. Nachdem die Polizei mit mehreren tausend Uniformierten zunächst in den Nebenstraßen omnipräsent war, stoppte sie die Demonstration nach diesen Ereignissen in der Karl-Marx-Straße am Rathaus Neukölln, setzte Pfefferspray ein und ging mehrfach in die Demonstration rein. Es folgten mehrere brutale Festnahmen. Aufgrund der anschließenden, massiven Polizeibegleitung und weiterer rabiater Festnahmen löste sich die Demonstration auf.

Am Hermannplatz kam es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzten und Festnahmen. Wiederum wurde massiv Pfefferspray eingesetzt, ebenso wie zu einem späteren Zeitpunkt am Kottbusser Tor. Die Polizei sperrte eine Zeitlang Straßen und Brücken Richtung Kreuzberg 36, offensichtlich sollte verhindert werden, dass die Demonstrationsteilnehmenden zum MyFest rund um die Oranienstraße gelangen.

Bereits am Nachmittag, gegen 16 Uhr, gab es eine Spontan-Demo durch das MyFest mit rund 1000 Menschen, begleitet von reichlich Zivis der politischen Abteilung. Parallel wurde um 15 Uhr Ecke Adalbertstraße/Bethaniendamm – gleich in Nachbarschaft zum Rauch-Haus – der "Carlo Guiliani-Park" in Form des "Barrio Antifascista" ausgerufen. Eine permanente, einfache Gedenktafel wurde installiert. Den ganzen Tag fand dort – auch in Abgrenzung zur konsumistischen Entwicklung des MyFestes – politische und alternative, partizipative Kultur statt. Am Abend fanden sich dort über 2.000 Menschen ein, um nach der revolutionären 1. Mai-Demonstration mit der Band "Irie Revoltés" zu feiern.

Victor Neuss | Aktivist der Antifaschistischen Linken Berlin
Berlin | 4.5.2011

 



Fotos: Andreas/heba/Umbruch Bildarchiv
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